Die Nordbrücke in Wien wird von März 2027 bis Ende 2031 teilweise gesperrt. Die Asfinag als zuständiger Betreiber der Donaubrücke bestätigte am Donnerstag gegenüber der APA einen Bericht des „Kurier“. Der Grund ist eine Generalsanierung des fast ein Kilometer langen Abschnitts der Donauufer-Autobahn (A22). Es werde jedoch immer eine Richtungsfahrbahn mit zwei Spuren offen bleiben, hieß es. Der frühere Nordsteg soll dann als Ausweichroute in die andere Richtung herhalten.
„Eine Richtungsfahrbahn bleibt geschlossen und wird saniert und dann die andere“, teilte eine Sprecherin der APA mit. „Daher plant die Asfinag den daneben liegenden Steinitzsteg als Ausweichroute für den Autoverkehr zu verwenden.“ Derzeit laufe intensiver Austausch dazu mit der Stadt Wien, die den Steinitzsteg verwaltet. Die Asfinag verwies am Donnerstag darauf, dass sich die Variante mit der Ausweichroute über den Steg bereits bei der Sanierung Ende der 90er-Jahre als sinnvollste Lösung erwiesen habe. Zudem wurde betont: „Umfangreiche Verkehrsuntersuchungen zeigen, dass bei einer einspurigen Sanierung in beide Fahrtrichtungen ein kilometerlanger Stau den Verkehr in Wien zum Erliegen bringen würde.“ Derzeit sind auf der Nordbrücke täglich 103.000 Fahrzeuge unterwegs.
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Für Radfahrer, die derzeit den Steinitzsteg nutzen, plant die Asfinag ein Alternativkonzept, das eine Sperre des Stegs für Radler und eine Ausweichroute vorsehe. Denn so seien „keine zusätzlichen Megastaus“ und Verkehrssicherheit garantiert. Bei der geplanten Sanierung denke man alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer mit, erklärte die Asfinag.
Die Wiener Grünen übten am Donnerstag dennoch Kritik an dem Sanierungsprojekt. „Für den Autoverkehr wird um einen Millionenbetrag für die Umleitung umgebaut, für Fuß- und Radverkehr gibt es keine Lösung?“, fragte Mobilitätssprecher Kilian Stark. „Damit fällt eine zentrale Rad- und Fußquerung in den 21. Bezirk weg, übrigens auch die einzige Verbindung von Heiligenstadt zur Donauinsel“, so Stark. Einer „Klimamusterstadt“ wie Wien sei ein solches Projekt unwürdig. Bei der Bezirksvertretung sei beantragt worden, dass eine Querungsmöglichkeit bestehen bleibe, hieß es von den Floridsdorfer Grünen. Zudem wurde unterstrichen, dass der Steg auch Teil von zwei internationalen Fahrradwegen durch die Bundeshauptstadt sei. „Wien hochrangigsten Radweg alternativlos für ganze vier Jahre zu sperren ist inakzeptabel“, pochte der Landtagsabgeordnete. Er forderte eine Lösung „ohne kilometerlange Umwege“.