Nach einem Brand in einem Sonderzug ist auf der Wiener U-Bahnlinie U1 mit tagelangen Störungen zu rechnen. Verletzt wurde bei dem Vorfall zwischen den Stationen Südtiroler Platz und Taubstummengasse niemand. Der Zug hatte keine Fahrgäste an Bord, die Brandursache ist noch unklar. Über Nacht soll der Zug abtransportiert werden. Aktuell kann die U-Bahn zwischen Karslplatz und Reumannplatz nicht verkehren.
Das bedeutet, die U1 fährt nur zwischen Oberlaa und Troststraße sowie zwischen Stephansplatz und Leopoldau. Die fünf Stationen von Reumannplatz bis Karlsplatz werden nicht eingehalten. Die Wiener Linien ersuchen, auf unnötige Fahrten zu verzichten. Verschärft wird die Situation dadurch, dass auch die Straßenbahn-Linien 1 und 62 sowie die Badner Bahn nicht auf der üblichen Route über die Wiedner Hauptstraße in die Innenstadt fahren können. Grund dafür sind seit Monaten andauernde Straßenarbeiten. Ein Ersatzverkehr mit zusätzlichen Straßenbahnen wurde zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz eingerichtet, hieß es von den Wiener Linien, am späten Abend.
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Fahrerin mit leichter Rauchgasvergiftung
Der Vorfall am Dienstag ereignet sich am frühen Abend. „Die Fahrerin setzte die Rettungskette in Gang und konnte den Zug verlassen“, berichtete eine Sprecherin der Wiener Linien der APA. Die Frau sei in psychologischer Betreuung, hieß es von den Wiener Linien. Sie dürfte laut Martin Hofbauer, Sprecher der Berufsfeuerwehr, eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten haben. Eine weitere Mitarbeiterin sei ebenfalls von der Berufsrettung betreut worden.
„Der Brand wurde mit mehreren Löschleitungen unter Atemschutz gelöscht“, berichtete ein Sprecher der APA. „Brand aus“ hieß es um 18.00 Uhr. Die Entlüftungsmaßnahmen waren am Abend aber noch im Gang. Die in den U-Bahntunneln installierten Entlüftungsanlagen hätten gut funktioniert und den Rauch ins Freie abgeleitet. Dadurch sei der Brandgeruch auch draußen, etwa im Bereich der Taubstummengasse, bemerkbar gewesen, so der Sprecher. Die betroffenen beiden Stationen seien routinemäßig evakuiert worden, ebenso die noch eingefahrenen Züge, die Menschen seien ins Freie geleitet worden.
Mehrere Tage geteilte Führung
Die Überprüfung der Anlagen und die Behebung von Schäden werde dauern, das Störungsende sei daher derzeit nicht absehbar, hieß es am Abend von den Wiener Linien: „Wir gehen davon aus, dass die U1 mehrere Tage lang geteilt geführt werden muss.“