„Starship“, die größte jemals gebaute Rakete, hat am Dienstag den sechsten Testflug absolviert. Das Ziel, die untere Raketenstufe wieder zum Weltraumbahnhof in Texas zurückfliegen zu lassen, wurde verfehlt. Das Raumfahrtunternehmen SpaceX feierte dennoch einen Fortschritt. Dessen Firmengründer Elon Musk traf beim Test den künftigen US-Präsidenten Donald Trump – dessen Regierungsberater er werden soll und dessen Pläne zur Eroberung des Weltalls er teilt.
Das unbemannte „Starship“ erreichte bei seinem rund einstündigen Trip eine Höhe von knapp 200 Kilometern und Geschwindigkeiten von über 25.000 Kilometern pro Stunde, bevor es kontrolliert im Indischen Ozean landete. SpaceX betonte, man habe das Raumschiff über die Grenzen der eigentlich vorgesehenen Belastbarkeit hinaus getestet und es habe standgehalten.
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Rückholung der ersten Stufe gescheitert
Nicht geschafft hat es SpaceX, das Manöver vom 13. Oktober zu wiederholen. Damals war in einer Weltpremiere das Wiederauffangen der ersten Antriebsstufe des Raketensystems gelungen, nachdem diese die Raumfähre ins All befördert hatte. Dies klappte dieses Mal nicht, der Booster landete wenige Minuten nach dem Start kontrolliert und sanft im Golf von Mexiko.
Erfolgreich verlief diesmal die neuerliche Zündung eines Antrieb im Weltraum, was für künftige regelmäßige Einsätze wichtig ist. SpaceX wollte zudem eine Reihe von Manövern und Experimenten mit dem Hitzeschild des Raumschiffs durchführen.
Rückschläge und Durchbrüche bei vorherigen Starts
Bei einem ersten Test im April 2023 war das komplette Raketensystem nach wenigen Minuten explodiert. Im November 2023 trennten sich die beiden Raketenstufen zwar, explodierten aber kurz darauf. Bei einem dritten Test im März erreichte das „Starship“ erstmals das All, konnte den Flug jedoch ebenfalls nicht wie erhofft abschließen.
Bei einem vierten Testflug im Juni setzte das „Starship“ erstmals zu einer kontrollierten Landung an, die dann allerdings nicht ganz wie erhofft verlief. SpaceX betont stets, dass das Ziel der Tests ist, Daten zu sammeln. Im vergangenen Monat erreichte das „Starship“ Weltraumhöhe und landete kontrolliert im Indischen Ozean. Zudem wurde bei diesem Test erstmals versucht, die untere Raketenstufe direkt am Startturm in Texas mit Greifarmen wieder aufzufangen – was ebenfalls gelang.
Mond und Mars im Visier
Das „Starship“ besteht aus dem etwa 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe, die rund 50 Meter misst. Es wurde entwickelt, um bemannte Missionen zum Mond und Mars zu ermöglichen. Sowohl die Rakete als auch das Raumschiff sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können.
Das gesamte System hat eine Länge von etwa 120 Metern und soll künftig Ladungen von über 100 Tonnen transportieren können. Die NASA plant, mit dem „Starship“ Astronauten zum Mond zu schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, mit dem System eines Tages den Mars zu erreichen.