Guter-Fisch-Liste: Nur noch neun Arten zu empfehlen

Scholle aus der Ostsee ist eine der wenigen Fischarten, die Experten empfehlen können © APA/dpa/gms/Christin Klose

Die Guter-Fisch-Liste wurde frisch aktualisiert und ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal kürzer geworden. Denn nachhaltiges Einkaufen wird bei Fisch und Meeresfrüchten immer schwerer. So das Fazit der Deutschen Umwelthilfe (DUH), des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), des World Wide Fund For Nature (WWF) und der Verbraucherzentralen.

Gutes Gewissen bei neun Arten

Nur noch neun Arten können die Experten uneingeschränkt empfehlen: Flunder, Kliesche und Scholle aus der Ostsee, Miesmuschel aus Leinenkultur, Seelachs aus der Barentsee, Iberischen Stöcker, Echten Bonito, Weißen Thun und Schellfisch.

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Drei weitere Arten halten die Verbände noch bedingt für empfehlenswert: Hering aus dem Golf von Riga, Ketalachs und Alaska-Seelachs. Dagegen sollten Heringe aus der Nordsee und der nördlichen Irischen See besser gar nicht mehr verzehrt werden.

Rückgang bei Hering, Makrele und Sprotte

Generell halten die Verbände es für besorgniserregend, dass sich der Zustand der Bestände bei den kleinen Schwarmfischen deutlich verschlechtert hat. Letztes Jahr fielen schon Makrele und Sprotte aus der Liste heraus, das setzt sich dieses Jahr bei den Heringen fort.

Eigentlich gibt es bei den kleinen Schwarmfischen eine natürlich bedingte große Anzahl, weshalb sie nicht nur etwa Vögeln, Schweinswalen und Robben Nahrung bieten, sondern auch für den Menschen eine gute Wahl wären. Doch diese Arten werden laut der Verbraucherzentrale Berlin überfischt und die Fänge zudem oft in Fischmehl und Öl verwertet.

Kriterien für „guten“ Fisch

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Um in die Liste aufgenommen zu werden, waren folgende Punkte im Fokus: Wie ist die aktuelle Bestandsgröße der jeweiligen Art, wie groß sind die gefangenen Tiere im Schnitt, welche Fangmethoden werden angewandt, wie hoch ist der Fischereidruck und welche Rolle spielt die jeweilige Art im Ökosystem.

Wollen Konsumentinnen und Konsumenten entsprechend der Liste von Verbraucherzentralen und Co. einkaufen, sollten sie darauf achten, dass sowohl der Artname des Fisches als auch das Fanggebiet und die Fangmethode mit den Angaben auf der Liste übereinstimmen. Auch im Restaurant kann man danach fragen.