In Frankreich hat es nach Angaben eines Mediziners schon Ende 2019 und damit knapp einen Monat früher als bisher bekannt eine erste Covid-19-Infektion gegeben. Man habe alte Proben von damaligen Patienten mit Atembeschwerden nochmals ausgewertet, sagte Yves Cohen von der Klinik-Gruppe Avicenne Jean-Verdier im Norden von Paris, am Montag dem Sender BFM TV.
Dabei habe eine Probe mit dem Datum 27. Dezember nun angeschlagen. Bisher waren die ersten positiven Tests in Frankreich auf den 24. Jänner datiert worden.
Die Probe Ende 2019 sei einem Mann entnommen worden, der Symptome gehabt und über 15 Tage hinweg krank gewesen sei. Wo er sich angesteckt habe, sei unklar. Man habe zurückverfolgen können, dass er nicht gereist sei. „Den einzigen Kontakt, den er hatte, war zu seiner Frau“, sagte Cohen. Diese habe neben einem Sushi-Stand in der Nähe von Kollegen mit chinesischer Herkunft gearbeitet. Es sei aber unklar, ob diese Kollegen nach China gereist seien. Dort war das Auftreten des neuartigen Virus Ende 2019 erstmals gemeldet worden.
In Frankreich gibt es im Vergleich zu anderen Ländern viele Covid-19-Fälle. Zuletzt hatten die Behörden von knapp 25.000 Toten berichtet. Die Frage des ersten Auftretens der Erkrankung ist wichtig, um möglichst keine unerkannten Infektionsherde im Land zu haben.