In Linz werden wegen der deutlichen Zunahme von Neuinfektionen mit Corona dieses Wochenende verstärkt die Maskenpflicht in Öffentlichen Verkehrsmitteln sowie das Einhalten der Abstandsregeln in der Gastronomie kontrolliert. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) trägt im Gegensatz zur roten Parteilinie im Land und im Bund die flächendeckenden Schulschließungen in fünf Bezirken, darunter auch Linz, mit.
Bereits seit Donnerstag wird in den öffentlichen Verkehrsmitteln und an Haltestellen vermehrt auf das Tragen von Masken hingewiesen. Sowohl Kontrolleure der Linz Linien, Wachleute des städtischen Ordnungsdienstes als auch noch zusätzlich von der Stadt beauftragtes Security-Personal wurden für diese Aufgabe abgestellt. Wer keine Maske trägt, müsse aus Bus oder Bim aussteigen, erklärte Luger.
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In Absprache mit der Exekutive wird die Polizei am Wochenende durch die Lokale gehen. So würden zum Teil die vorgeschriebenen Abstände der Tische von Wirten nicht überall eingehalten und auch Gästen seien zu sorglos, meinte Luger in Bezug auf „Begrüßungsbussis“ oder das Konsumieren von Getränken aus dem selben Behältnis. Man sei von den Gesundheitsbehörden ersucht worden, sie zu unterstützen, meinte der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter zur APA. „Und das tun wir.“ Auch er merkte generell an, dass die Leute „sehr leichtsinnig“ geworden seien. Daher sei man wieder verstärkt dazu übergegangen, die Menschen anzusprechen und darauf hinzuweisen, aber auch Anzeigen zu erstatten und zu strafen.
„Die Aktion scharf in Linz ist daher wichtig und richtig“, begrüßte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) das Vorgehen von Luger. Derzeit könne man noch alle Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem bekannten Cluster, in dessen Zentrum eine freikirchliche Gruppe in Linz steht, lückenlos rückverfolgen. Sollten die Zahlen jedoch weiterhin derart steigen wie in den vergangenen Tagen, schließt der Landeshauptmann weitere Maßnahmen, etwa eine Maskenpflicht, nicht aus.
Mit Stand Freitagmittag waren jenem Cluster 120 Infektionen zuzurechnen, 45 davon in Linz. Von den 504 in Linz in Quarantäne befindlichen Personen wiederum sind 200 dem Cluster zuzurechnen. Die Polizei überwacht auch diese bzw. Absonderungsbescheide. Bei der freikirchlichen Gruppe habe es mittlerweile offenbar ein Umdenken gegeben: „So offensichtlich widerwillig sie am Anfang waren, so sehr wird es ihnen jetzt bewusst“, sagte Pogutter.
Der Bürgermeister hat inzwischen drei Veranstaltungsräume der Pfingstkirche auf unbestimmte Zeit behördlich sperren lassen. In einem von der „Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde“ angemieteten Raum hatte eine andere Gruppierung einen Gottesdienst abgehalten, wo später die Covid-19-Infektionen bekannt geworden waren.
Luger hat sich entgegen der Kritik aus der Bundes- und Landes-SPÖ wegen der flächendeckende Schulschließungen infolge jenes Clusters hinter das Vorgehen des Landes gestellt. Er trage die Entscheidung, die Stelzer vorab mit ihm besprochen habe, inhaltlich voll mit, auch „wenn ich anders entschieden hätte“, meinte er. So hätte der Bürgermeister in Linz nur vier Schulen und vier Kindergärten und nicht alle geschlossen.