14 mutmaßliche Schlepper müssen sich ab 10. Mai vor dem Landesgericht Linz verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, als kriminelle Vereinigung agiert zu haben.
18 Verhandlungstage sind anberaumt, der Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Ein Urteil wird am 24. Juni erwartet. Den Angeklagten drohen Strafen zwischen einem und zehn Jahren.
Das Verfahren basiert auf Anklageschriften der Staatsanwaltschaften Innsbruck und Ried im Innkreis. Bei den insgesamt 14 Personen, die sich auf einer Corona-gerechten Anklagebank einfinden müssen, handelt es sich um 13 Iraker und einen Briten, die alle in Wien oder in Oberösterreich leben.
Ihnen wird vorgeworfen, Menschen aus Syrien, dem Iran und dem Irak über die Türkei, Rumänen, Bulgarien und Ungarn nach Österreich und meist weiter nach Deutschland gebracht zu haben. In einigen Fällen wurde auch eine Route über Slowenien und Italien genommen.
Einige der Beschuldigten sollen als Rädelsführer agiert haben, andere dürften eher nur kleinere Handlanger gewesen sein. Die Ermittler gehen jedenfalls davon aus, dass es noch weitere Hintermänner gibt.
Bei einem der Angeklagten geht es zudem um ein Finanzdelikt. Er soll mittels des sogenannten „Kafala“-Systems – ein arabisches Zahlungssystem – Geld verschoben haben. Die Verantwortung der 14 ist unterschiedlich, manche sind geständig, manche nicht.
Für die Staatsanwaltschaft liegt der Knackpunkt darin, ihnen das Zusammenwirken in einer kriminellen Organisation nachzuweisen.