Gut sichtbare und im wahrsten Sinn des Wortes leuchtende Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH-Stellvertreterin Christine Haberlander: Sowohl das Landesdienstleistungszentrum in Linz als auch alle Spitäler der Oö. Gesundheitsholding (OÖG) werden von Donnerstag an bis 10. Dezember orange angestrahlt.
Dies ist Teil der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die ihrerseits Teil der UN-Frauen-Kampagne „Orange the world“ ist. Das Thema ist leider hochaktuell: Laut Gewaltschutzzentrum OÖ wurden heuer bislang 1266 Anzeigen erstattet, 990 davon betrafen weibliche Opfer.
„Die Öffentlichkeit und die Gesellschaft dürfen Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren“, weisen Stelzer und Haberlander auf die Bedeutung von Beratungsangeboten für Frauen hin. So sind etwa in den oö. Kliniken auch Opferschutzgruppen eingerichtet, die eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Gewalt gegen Frauen spielen.
Weiters entwickelten Expertinnen aus den Fachbereichen Medizin, Pflege, Klinische Sozialarbeit und Recht der OÖG-Regionalkliniken ein neues E-Learning-Modul: Dieses computergestützte Training informiert über den Umgang mit Personen, die von Gewalt betroffen sind. Gerade in Corona-Zeiten seien auch Online-Angebote wichtig, betonen Stelzer und Haberlander: Deshalb wurde vergangenes Jahr die Online-Frauenberatung www.frauenberatung-ooe.at gestartet.
Die oö. SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer sprach sich für die Schaffung weiterer Schutzangebote aus. Seitens Frauen in der OÖVP betonte Obfrau Cornelia Pöttinger, dass Gewalt an Frauen „in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf“. JVP-Chefin Claudia Plakolm wies darauf hin, dass Frauen auch von Hass im Netz besonders oft betroffen seien.
Auf Bundesebene wiesen am Mittwoch Frauenministerin Susanne Raab und Sozialminister Wolfgang Mückstein auf die große Relevanz des Themas gerade im Lockdown hin. Im Ministerratsvortrag wurden die im Gewaltschutzpaket vom Mai beschlossenen Maßnahmen zusammengefasst, die insgesamt mit zusätzlichen 24,6 Mio. Euro dotiert sind – der Großteil davon sei bereits umgesetzt.
Großes Bild: Das orange LKH Freistadt. Kleines Bild: Stelzer und Haberlander vor dem orangen Stiegenaufgang des LDZ