Von Bauern, Krieg und Familien

35. Festival „Der neue Heimatfilm“ startet morgen in Freistadt

„Virgjëresha Shqiptare“(„Die albanische Jungfrau“) von Bujar Alimanier erzählt eine große Geschichte über Freiheit, Liebe und Familie.
„Virgjëresha Shqiptare“(„Die albanische Jungfrau“) von Bujar Alimanier erzählt eine große Geschichte über Freiheit, Liebe und Familie. © DNHF

In seine bereits 35. Ausgabe startet morgen das Internationale Freistädter Filmfestival „Der neue Heimatfilm“ — veranstaltet vom Kulturverein Local-Bühne Freistadt. Erneut und erfolgreich erprobt wendet sich das beliebte Filmfestival von 24. bis 28. August dem vielschichtigen Begriff „Heimat“ zu und seziert ihn in rund 50 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen. Je sechs Filme stehen dabei im Spielfilm- bzw. Dokumentarwettbewerb sowie im Wettbewerb um den Jugendjurypreis.

Schon seit Beginn waren Kriege und Filme darüber beim Heimatfilmfestival prägende Themen des Programms. Auch in diesem Jahr, das vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geprägt ist, beschäftigen sich mehrere Filme mit gewaltsamen Konflikten weltweit. In „Mrak“ von Dusan Milic geht es um das Leben nach dem Balkankrieg, speziell in Kosovo, in „Ako som sa stala Partizankou“ widmet sich Vera Lacková dem Zweiten Weltkrieg. Auch die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine wird verhandelt: „Klondike“ (Regie: Maryina Er Gorbach) und „A house made of splinters“ von Simon Lereng Wilmont werfen einen Blick auf die Ukraine vor Kriegsausbruch und die Frage auf, ob vielleicht doch nicht alles so plötzlich kam.

Eröffnet wird das Heimatfilmfestival morgen mit dem Dokumentarfilm „Mein Vater, der Fürst“. Regisseurin Lila Schwarzenbergs Film ist ein intimes Portrait ihrer Beziehung zu ihrem Vater Karl Schwarzenberg. Beide, Lila und Karl Schwarzenberg, werden zu Gast sein.

Mühlviertler Geschichten, italienische Dörfer

Ebenfalls zu Gast in Freistadt ist Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky, dessen Film „Die Siebtelbauern“ zum 25-jährigen Jubiläum erneut gezeigt wird. Der im Mühlviertel gedrehte Film aus dem Jahr 1998 erzählt die Geschichte von Knechten und Mägden, die um die Jahrhundertwende einen Hof geerbt haben.

Familienkonstellationen ganz klassischer Natur, aber auch frei interpretierte, daran arbeiten sich Regisseurinnen und Regisseure gerne ab — so auch in Freistadt. : In Uli Deckers Film „Anima – Die Kleider meines Vaters“ erscheint ein verstorbener Vater seiner Tochter plötzlich in neuem Licht. „Housewitz“(Regie: Oeke Hoogendijk) entdeckt den Mitbewohner Holocaust (!) in der Wohnung der Mutter. Und im Berlinale-Gewinner „Alcarrás“ bangt die Familie Solé um ihre Pfirsichplantage.

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Traditionell wird in Freistadt auch der italienische Film groß geschrieben: In „Piccolo Corpo“ (Regie: Laura Samani) wird die Selbstbestimmung einer Frau in einem traditionellen Dorf thematisiert, während in „Europa“ (Regie: Haider Rashid) und „Il mio corpo“ von Michele Penneta Migration verhandelt wird.

Das komplette Programm und Karten auf www.filmfestivalfreistadt.at