76 Kilo Pyrotechnik an der Grenze aus dem Verkehr gezogen

Experte warnt — Sprengkraft von nicht geprüften Böllern aus Tschechien ist vielfach größer als bei legalem Feuerwerk aus Österreich

Privatpersonen dürfen nur nur Böller der Kategorien F1 und F2 abschießen und es dürften nur CE-zertifizierte Produkte im Umlauf sein.
Privatpersonen dürfen nur nur Böller der Kategorien F1 und F2 abschießen und es dürften nur CE-zertifizierte Produkte im Umlauf sein. © Symbolfoto: InfinitumProdux - stock.adobe.com

Je näher Silvester rückt, um so fleißiger wird versucht, Raketen und Knaller aus dem nahen Tschechien nach Österreich zu importieren. Immer häufiger fängt die Polizei dabei Pyrotechnik ab, die in Österreich verboten und gefährlich ist.

Kontrollen bei 605 Autos

Allein diesen Sonntag zog die Polizei bei Kontrollen an der Grenze zu Tschechien 76 Kilo illegale Feuerwerkskörper aus dem Verkehr. Am Sonntag führten die Polizeibeamten die Kontrolle durch, dabei wurden 605 Fahrzeuge in Augenschein genommen. Die Bilanz ist erschreckend: Die Beamten stellten jeweils sechs Organmandate wegen Pyrotechnik, Verkehrs- und Fremdenrecht aus und erstatteten 18 Anzeigen wegen Import von Pyrotechnik sowie zehn Anzeigen nach dem Verkehrsrecht- und vier nach dem Fremdenrechtsgesetz. Insgesamt wurden 46 pyrotechnische Gegenstände mit einem Gesamtgewicht von 76 Kilo sichergestellt. Die Gesamtnettoexplosivmasse betrug dabei 17,6 Kilo – das entspricht circa 5,3 Kilo Sprengstoff. „Was die Leute bei uns nicht bekommen, kaufen sie im Ausland“, erklärt Polizei-Sprengstoffexperte Markus Kreilmeier im VOLKSBLATT-Gespräch. Anders als in Österreich handle es sich nicht um geprüfte Ware. Hinzu käme, dass die Böller aus Tschechien oft eine sehr große Sprengwirkung hätten, mit der die Leute nicht rechnen würden.

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1000 Verletzte

Wie groß die Wucht dieser Böller ist, hat man erst diesen Sommer gesehen. Damals ist ein 200 Gramm Böller in einem Auto explodiert. „Das war ein Totalschaden“, betont Kreilmeier.

Rund 1000 Menschen, darunter 200 Kinder, verletzen sich bundesweit jedes Jahr in der Silvesternacht bei Feuerwerksunfällen. Daher ist der Umgang mit Pyrotechnik streng geregelt. Privatpersonen dürfen nur Böller der Kategorien F1 und F2 abschießen und es dürften nur CE-zertifizierte Produkte im Umlauf sein. Prinzipiell darf im Ortsgebiet kein Feuerwerk gezündet werden. Die Schwerpunktaktionen gegen den Schmuggel von Pyrotechnik werden bis Silvester weitergeführt.