4000 Pfadfinder schlagen ihre Zelte auf

Kinder und Jugendliche aus ganz Europa kommen diese Woche in Berg im Attergau zusammen

Auf eine Nacht unter dem Sternenhimmel freuen sich die Kinder des Lagers Bad Ischl.
Auf eine Nacht unter dem Sternenhimmel freuen sich die Kinder des Lagers Bad Ischl. © Waldmann

Im selbstgebauten Ofen Pizza backen oder aus Baumstämmen einen Schlafplatz für die Nacht bauen — das Wichtigste ist, dass es zusammen gemacht wird. „Together“ lautet das Motto des 15. internationalen Pfadfinderlagers, das derzeit in Berg im Attergau stattfindet. Mehr als 4000 Pfadfinder aus ganz Europa versammeln sich zehn Tage lang, um in der Gemeinschaft spannende Abenteuer zu erleben. Was als Sommerlager in unregelmäßigen Zeitabständen anfing, wurde zu einer Tradition: „Alle fünf Jahre wird hier im Attergau ein kleines Dorf aufgebaut, bei dem die Teilnehmer neues erlernen, gemeinsame Projekte gestalten, kochen und eigene Ideen umsetzen“, sagt Christian Wirth, Landesleiter der OÖ Pfadfinder. Dabei steht im Vordergrund, den Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 21 Jahren Werte wie Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln. „Wenn man die Teilnehmer kreativ werden lässt und ihnen etwas zutraut, erkennt man, wie viel Potenzial in ihnen steckt“, so die Pfadfinderleiter des Sommerlagers.

Gemeinsam etwas Neues erschaffen

Am Weg durch das Lagergelände, das die Größe von 28 Fußballfeldern hat, zeigt sich schnell, dass es hier vor Ideenreichtum und Schaffensdrang nur so sprudelt. Nach vier Regentagen hatten die Kinder des Pfadfinderlagers Bad Ischl die Nase voll von der Nässe und entschieden sich kurzerhand dazu, die erste trockene Nacht unter dem Sternenhimmel zu schlafen. Dafür sammelten sie Baumstämme ein und bauten ein Gestell für ihre Hängematten. Es folgte ein zufriedenes Probeliegen für den Abend, bevor die nächste Aktivität folgte. Ein paar Meter weiter im Lager Jembach bereitete man sich ebenfalls auf die sommerlichen Temperaturen der nächsten Tage vor. Mit tatkräftiger Unterstützung der Gruppe Linz 12 bauten die Buben aus Holz und einer Plane einen Pool und befüllten ihn mit Wasser.

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Mit der Arbeit kommt der Hunger

Sven (15) aus dem Lager Linz 8 sorgt mit seinem Pizzaofen aus Ziegelsteinen dafür, dass seine Lagerkollegen gut verköstigt werden und weiterhin genügend Kraft für die kommenden Aktivitäten haben. Kulinarisch wird es auch am Samstag, beim Abend der offenen Töpfe. Die einzelnen Lager kochen typische Gerichte ihres Landes. Anschließend können sich die Teilnehmer quer durch die Welt durchkosten und die unterschiedlichen Spezialitäten des Landes probieren.

Internationale Kontakte und Freundschaften

„Hier lagern Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen friedlich nebeneinander, lernen einander besser kennen und schließen lebenslange Freundschaften“, sagt der Vize-Präsident der OÖ Pfadfinder, Stefan Hötzinger. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer des diesjährigen Sommerlagers stammen aus einem der 300 österreichischen Pfadfindergruppen. Die restlichen Pfadfinder kommen aus dem Ausland.

Maria Binder, die seit ihrem siebten Lebensjahr bei den Pfadfindern ist und mittlerweile selbst Gruppenleiterin ist, erinnert sich im Gespräch mit dem VOLKSBLATT an ihre eigenen Erfahrungen bei den Pfadfindern: „Ich habe tolle Menschen bei den Sommerlagern kennengelernt und dadurch Freundschaften auf der ganzen Welt. Es ist einfach toll, wenn man in Hong Kong auf Urlaub ist und alte Freunde und Bekannte besuchen kann.“

Von Katharina Waldmann