Wenig erfrischende Schumanns

Klavier nach Pariser Art: Französische Gäste beim BrucknerFest

Subtiler Anschlag, souveränes Spiel, dennoch Spannungsarmut: Pianistin Lisa de la Salle
Subtiler Anschlag, souveränes Spiel, dennoch Spannungsarmut: Pianistin Lisa de la Salle © Winkler

Ganz im Zeichen des Klaviers stand das Konzert am Montag Mittleren Saal des Linzer Brucknerhauses. Die französische Pianistin Lisa de la Salle (35) begann mit einer Auswahl der „5 Stücke im Alten Stil“ von Alexis de Castillon, etwa 1868 entstanden.

In Sicilienne, Sarabande und Air zeigte sie mit subtilem Anschlag die breite Palette des aus Chartres stammenden Komponisten der nur 34 Jahre alt wurde.

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Wo blieb der Spuk?

Weniger überzeugte de Castillons 1863 entstandenes Klavierquintett Es Dur op.1 mit dem hinzukommenden „Quatuor Hermes“. Romantisch lyrische Abschnitte, aber auch melancholisch gefärbte bis hin zu dramatischen Akzenten ließen trotz souveränem Spiel wenig Spannung aufkommen.

Ähnlich aufgebaut der zweite Teil. In den drei Romanzen für Klavier op. 11 von Clara Schumann gefiel das emotionale Auf und Ab, das die Zeit der kaum 20-Jährigen kurz vor der Eheschließung mit Robert Schumann prägte. Abschluss und Höhepunkt sollte das überaus populäre Klavierquintett Es Dur op.44 von Robert Schumann werden. „Ein Werk voll Kraft und Frische“ betitelte es Clara, die auch die Uraufführung 1843 in Leipzig spielte.

Genau das aber war nicht genug vorhanden, um das Publikum im nur mäßig besuchten Saal nachhaltig zu berühren. So verflachte der grandiose c-Moll Trauermarsch und auch das brillante Scherzo jagte nicht als „Spuk eines Meisterwerks“ vorüber.

Freundlicher Applaus und die Wiederholung des Scherzo, ohne den Gesamteindruck noch zu verändern.

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