Spannende Umbesetzung bei der Sonntagsmusik im Salon

Statt dem angekündigten bulgarischen Pianisten Simeon Goshev trat am Sonntag Peter Lang auf

Peter Lang, em. Professer am Salzburger Mozarteum, glänzte mit seiner Meisterschaft am Klavier.
Peter Lang, em. Professer am Salzburger Mozarteum, glänzte mit seiner Meisterschaft am Klavier. © Christian Felt

Statt dem angekündigten jungen bulgarischen Pianisten Simeon Goshev spielte am Sonntag im Festsaal des Francisco Carolinum Peter Lang (77), em. Professor am Salzburger Mozarteum, was natürlich ein geändertes Programm zur Folge hatte.

Mit seiner Meisterschaft, seiner interpretatorischen Überlegenheit und Vortragsreife gewann Lang rasch die Sympathien des zahlreich erschienenen Publikums und zeigte sich jedem Vergleich mit den Lesarten der oft gehörten Werke absolut überlegen. Bei Mozart und Schubert wurde jegliche Erinnerung an die vielen damit befassten Pianisten zerstreut und ließ den Zuhörer sich zur Sonntagsmusik unbefangen hinreißen.

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Dabei war es für Peter Lang sicher nicht einfach, sich an die akustischen Gegebenheiten im Saal dynamisch anzupassen. Bewundernswert daher seine Anschlagskultur, Pedaltechnik oder seine Einfühlung in die differenziert geformten Sonatensätze, deren Charakter selten so unterschiedlich gedeutet werden.

Von Mozart waren es jene mit den Köchelverzeichnissen 280 und 281 aus 1774, in denen Lang auf selbstverständliche Art die Freude des 17-Jährigen am Komponieren so deutlich ausdrückte, wie es nur von Mozart sein konnte, der zu dieser Zeit an der Entstehung seiner Oper „Gärtnerin aus Liebe“ arbeitete.

Düsterer, gefasster gab sich Schubert — aus seinem insgesamt 12-teiligen Klaviersonatenschatz — in seiner großen B-Dur Sonate DV 960 aus dem Todesjahr 1828. Jenes Jahr, da Schubert sein einziges öffentliches Konzert mit eigenen Werken gegeben hatte. Lang setzte hier betont schattierend auf die Abgeklärtheit der Klänge und verabschiedete sich in Ehrfurcht vor dem Werk ohne eine erwartete Zugabe.

Von Georgina Szeless

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