„Mit Bert Brandstetter verlieren wir eine besondere Persönlichkeit unseres Landes“, zeigt sich Landeshauptmann Thomas Stelzer über den plötzlichen Tod des langjährigen Journalisten und ehemaligen Präsidenten der Katholischen Aktion Oberösterreich tief betroffen.
„Zeit seines Lebens war er gesellschaftspolitisch engagiert und hat sich mit viel Herz und Tatendrang für soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Als kritischer Journalist hatte er die Gabe, komplexe Sachverhalte besonders verständlich und kompetent zu erklären. Meine Anteilnahme gilt seiner Familie und Freunden.“
Bert Brandstetter ist am Sonntag kurz nach seinem 71. Geburtstag verstorben. Er wurde 1950 in Neumarkt im Mühlkreis geboren und lebte dort. Er schrieb nach einem Psychologiestudium und einer Gesangsausbildung für die Kronenzeitung, die Kirchenzeitung und war seit 1983 für das ORF Landesstudio OÖ tätig.
Bis 2009 war er vor allem in den Frühsendungen in den Radio-OÖ-Nachrichten-Journalen zu hören. Nach seiner Pensionierung schrieb er Reiseberichte und gefühlvolle Nachrufe, 2018 schloss er das Masterstudium Religionswissenschaften an der Katholischen Privatuniversität Linz ab.
„Mutig und couragiert war Bert immer“
„Bert Brandstetter war in vielen Dingen in der Kirche sehr kritisch. Er hat es getan um der Kirche willen“, so Landeshauptmann a. D. und Seniorenbund-Landesobmann Josef Pühringer: „Ihm war eine gute Zukunft seiner Kirche immer sehr wichtig und als ungeduldiger Mensch konnte er manche Reformen, die sicherlich notwendig sind, nicht erwarten.“
Diözesanbischof Manfred Scheuer zeigte sich tief betroffen: „Bert Brandstetter hat als Mensch klar Stellung bezogen, ob als Journalist oder als KA-Präsident. Kirche und Religion waren ihm dabei immer wichtig.“
Auch Eurochambres-Präsident Christoph Leitl gedenkt seinem langjährigen Freund: „Was Bert in seiner Einmaligkeit ausgemacht hat: Er war unheimlich kritisch, aber nie polarisierend. Er hat auch bei verschiedenen Zugängen das Verbindende gesucht und eine Art Brückenbau gemacht. Er hat sich auch in kirchlichen Dingen nie ein Blatt vor den Mund genommen. Mutig und couragiert war Bert immer.“
„Bert Brandstetter war ein Menschenfreund, der sich für Lebensgeschichten und Schicksale interessierte“, meldete sich die amtierende KA-Präsidentin Maria Hasibeder. Brandstetter, der den Folgen eines Schlaganfalls erlag, hinterlässt eine Frau, vier Söhne mit Partnerinnen und vier Enkelkinder.
„Niemand soll gehen, ohne dass man noch einmal gut über ihn spricht“, habe er einmal gesagt und Nachrufe für Hunderte Menschen auf GuteNachrede.com geschrieben, berichtete das ORF-Radio-Oberösterreich am Montag.