Die Europäische Kommission hat ein Verbot der gesundheitsgefährdenden Chemikalie Bisphenol A (BPA) nun für alle Lebensmittelverpackungen wie Konservendosen und Plastikflaschen beschlossen. Der Stoff werde künftig „nicht mehr in Produkten zugelassen, die mit Nahrungsmitteln oder Getränken in Berührung kommen“, teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. Das Verbot wird in den kommenden eineinhalb Jahren schrittweise eingeführt.
Auf diesen Schritt hatten sich die 27 EU-Länder und Vertreter des Europaparlaments im Rahmen eines EU-Verpackungsgesetzes geeinigt. Die EU-Behörde für Nahrungsmittelsicherheit war außerdem zu dem Schluss gekommen, dass Bisphenol A „potenziell schädliche Auswirkungen auf das Immunsystem“ haben könnte, wie die Kommission weiter erklärte. In Babyflaschen ist die Chemikalie deshalb bereits verboten.
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Nicht nur in Plastikflaschen, auch in Dosen
Bisphenol A wird bei der Herstellung bestimmter Kunststoffe, Lacke und Beschichtungen verwendet, die sich in vielen Verpackungsmaterialien finden. So hatte die Stiftung Warentest in Deutschland im April festgestellt, dass in 51 von 58 Konservendosen in deutschen Supermärkten Bisphenol A steckt.
„Das Verbot von Bisphenol A zeigt, dass der wissenschaftliche und politische Druck, den wir seit 2009 aufgebaut haben, nicht vergeblich war“, freute sich Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker von Global 2000, am Freitag. Die Entscheidung sei ein Erfolg für den Gesundheitsschutz. Das Verbot werde auf andere Bisphenole ausgeweitet, die als fortpflanzungsgefährdend oder endokrinschädlich gelten. Nach einer schrittweisen Umsetzungsfrist von 18 Monaten dürfen diese Stoffe nicht mehr in Lebensmittelkontaktmaterialien eingesetzt werden, informierte Global 2000 in einer Aussendung.