Geschlechterstereotypen halten sich laut Eurobarometer

Frauen gelten als gefühlsbetonter als Männer © APA/BARBARA GINDL

Gewisse Geschlechterstereotypen halten sich laut einer am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage immer noch. So denken rund zwei Drittel der in der EU und auch der in Österreich Befragten, dass Frauen Entscheidungen eher auf Grundlage ihrer Gefühle treffen als Männer. Drei Viertel der Europäerinnen und Europäer und zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher sind aber auch überzeugt, dass Männer von der Gleichstellung von Frauen profitieren.

Rund die Hälfte aller Umfrageteilnehmenden hält Männer in der Politik für ehrgeiziger als Frauen, und ebensoviele halten Männer von Natur aus für weniger geeignet als Frauen, den Haushalt zu machen. Die Unterschiede bei den Antworten zwischen männlichen und weiblichen Umfrageteilnehmern sind hier weder in der EU noch in Österreich sehr groß. Fast die Hälfte aller in der EU Befragten ist für die Einführung von Maßnahmen wie Quoten, um mehr Frauen in die Politik zu bewegen.

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1.000 Befragte in Österreich

EU-weit sagen 89 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen, für beide Geschlechter sei finanzielle Unabhängigkeit gleich wichtig. Österreichs Werte liegen mit 78 bzw. 84 Prozent etwas darunter. Fast die Hälfte aller männlichen Befragten, aber etwas weniger der weiblichen, sieht die wichtigste Rolle des Mannes im Geldverdienen. Dass dagegen die wichtigste Aufgabe einer Frau ist, sich um ihr Heim und ihre Familie zu kümmern, sehen 40 Prozent der Europäer und 44 Prozent der Österreicher so. Auch rund ein Drittel der Europäerinnen und Österreicherinnen sind dieser Meinung.

„Geschlechterstereotypen betreffen uns alle, aber es ist unfair, dass diese Vorurteile weiterhin das Berufs- und Privatleben unserer Mitmenschen beeinflussen. Die heutige Umfrage zeigt sowohl, wie weit wir gekommen sind, als auch, wie weit wir noch gehen müssen“, so EU-Gleichstellungskommissarin Hadja Lahbib. EU-weit wurden für die Umfrage rund 26.600 Menschen im Jänner und Februar 2024 befragt, rund 1.000 davon in Österreich.

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