Häufigster Brustkrebs zu 40 Prozent durch Adipositas bedingt

Hoher Körperfettanteil bei Frauen nach Menopause offenbar ausschlaggebend

Die Mammografie dient der Früherkennung von Brustkrebs. © Peakstock - stock.adobe.com

Die häufigste Form von Brustkrebs – hormonabhängige Mammakarzinome – dürfte speziell bei Frauen nach der Menopause besonders oft mit Adipositas in Verbindung stehen. 40 Prozent der Erkrankungen können darauf zurückgeführt werden, haben jetzt spanische Epidemiologen herausgefunden.

Naiara Cubelos-Fernandez vom Institut für Biomedizin der Universität von Leon in Spanien und ihre Co-Autoren von zahlreichen weiteren spanischen Forschungsinstitutionen haben ihre Studie vor kurzem im Journal of Epidemiology & Community Health publiziert.

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Sie versuchten, auf der Basis einer groß angelegten Langzeituntersuchung in mehr als einem Dutzend der spanischen Provinzen zur Ursachenforschung in Sachen Krebs die Assoziation zwischen Körpergewicht bzw. Körperfettanteil und Mammakarzinomen genauer zu berechnen. Dazu wurden Gewichtsdaten, Fettmessungen und Fragebogeninformationen zur sozialen Situation, familiärem Status und Lebensstil wie Ernährung, Alkoholkonsum etc. herangezogen.

Schließlich verglich man die Daten von 1.033 Probandinnen mit einem Mammakarzinom mit den Informationen von 1.143 Frauen ohne Brustkrebs. Demnach steigt das Brustkrebsrisiko bei Frauen nach der Menopause mit jedem Kilo zu viel an.

„Übergewichtige Frauen erkrankten um 52 Prozent häufiger an einem postmenopausalen Mammakarzinom. Bei einer Adipositas Grad I (BMI größer 30) stieg das Risiko um 68 Prozent“, schrieb über die Studie das Deutsche Ärzteblatt. Unter Berücksichtigung des Body-Mass-Index zeigte sich rechnerisch bei höhergradiger Adipositas (BMI größer 40) zwar ein Abflachen der Kurve, das dürfte aber ein Artefakt der Berechnung sein.

Der Zusammenhang zwischen Körperfett und hormonabhängigem Brustkrebs nach der Menopause ergibt sich wahrscheinlich vor allem aus folgendem Faktum: Mit dem Wechsel setzt die Produktion von Östrogen in den Eierstöcken aus. Die Fettzellen bleiben als Produktionsort für Östrogen übrig. Mehr Körperfett bedeutet also mehr körpereigenes Östrogen.

Etwa 70 Prozent der Mammakarzinome weisen Hormonrezeptoren an der Zelloberfläche auf. Diese Brustkrebsformen sind die häufigste Art von Mammakarzinomen. Ein Anteil von 40 Prozent solcher Tumoren mit Übergewicht bzw. Adipositas als Hintergrund bei Frauen nach der Menopause ist damit auch zahlenmäßig bedeutsam. In Österreich erkranken pro Jahr rund 5.600 Frauen an Brustkrebs. Etwa 1.600 Patientinnen erliegen jährlich einer solchen Tumorerkrankung.