Nach seinem erfolglosen Versuch, auf einem Inlandsflug die Triebwerke abzuschalten, muss sich ein US-Pilot vor Gericht verantworten. Eine Grand Jury im Bundesstaat Oregon, wo die Maschine der Alaska Airlines nach dem Vorfall im Oktober notgelandet war, klagte den 44-Jährigen in 84 Punkten an, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Er muss sich in 83 Fällen wegen Gefährdung des Lebens der 83 Personen an Bord und in einem Fall wegen Gefährdung eines Flugzeugs verantworten. Anklage wegen Mordversuche wurde nicht erhoben. Der Pilot muss am Donnerstag vor Gericht erscheinen.
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Die Fluggesellschaft Alaska Airlines hatte nach dem Vorfall mitgeteilt, bei dem Flug ihrer Regionaltochter Horizon Air von Everett im Bundesstaat Washington ins kalifornische San Francisco hätte der auf einem Klappsitz im Cockpit mitreisende Pilot „erfolglos versucht, den Betrieb der Motoren zu unterbrechen“. Der 44-Jährige war nicht im Dienst.
Laut Justizministerium hatte der Pilot nach Schaltern gegriffen, die das Notfall-Feuerlöschsystem des Flugzeugs aktiviert und die Treibstoffzufuhr zu den Motoren unterbrochen hätten. Er wurde jedoch von der Crew überwältigt und in Handschellen in den hinteren Teil des Flugzeugs gebracht. Dort versuchte er, einen Notausgang zu öffnen, was eine Flugbegleiterin jedoch verhinderte.
Während des restlichen Fluges wurde der 44-Jährige vom Kabinenpersonal festgehalten. Die Maschine landete in Portland in Oregon, wo der Pilot festgenommen wurde.
Sieht sich nicht schuldig
Wie aus Gerichtsdokumenten hervorging, sagte der Mann nach seiner Festnahme, er habe vor dem Flug halluzinogene Pilze genommen, 40 Stunden lang nicht geschlafen und kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden. „Ich zog an den beiden Nothebeln, weil ich dachte, ich träume, und einfach aufwachen wollte.“ Bei einer ersten Anhörung plädierte er auf nicht schuldig.