Spanische Königsfamilie besucht erneut Flutgebiet

Beim zweiten Besuch am 19. November gab es bereits keine Proteste mehr © APA/AFP/MANAURE QUINTERO

Fast zwei Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe in Spanien hat die spanische Königsfamilie erneut die schwer getroffene Region Valencia besucht. König Felipe VI., Königin Letizia und ihre zwei Töchter Leonore und Sofia besuchten am Sonntag die Stadt Catarroja südlich der Regionalhauptstadt Valencia, wie das Königshaus mitteilte.

Der Besuch kurz vor Weihnachten war vorab nicht angekündigt worden, nach Angaben eines Sprechers handelte es sich um eine „private“ Visite. Einwohner von Catarroja unterhielten sich mit den royalen Besuchern und fotografierten die Königsfamilie, wie auf Fotos und Videos in den Onlinenetzwerken zu sehen war. Proteste gegen die Königsfamilie gab es nicht.

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Starke Regenfälle hatten am 29. Oktober im Osten und Süden Spaniens zu massiven Überschwemmungen geführt. 231 Menschen kamen ums Leben, die allermeisten in der Region Valencia. Die 30.000-Einwohner-Stadt Catarroja wurde besonders schwer zerstört, nach Behördenangaben kamen dort 25 Menschen ums Leben.

Das Königspaar hatte die Region Valencia erstmals am 3. November, also fünf Tage nach der Flutkatastrophe, in Begleitung von Ministerpräsident Pedro Sánchez und Regionalpräsident Carlos Mazón besucht. Wütende Menschen brüllten damals die offizielle Delegation an und bewarfen sie mit Schlamm, König und Königin wurden im Gesicht getroffen.

Während Sánchez und Mazón rasch in Sicherheit gebracht wurden, watete das schlammbespritzte Königspaar weiter durch den Matsch und sprach mit Opfern der Überschwemmungen.

Dieses Verhalten kam dem Ansehen des Königspaares sehr zugute, der Zorn der Bevölkerung richtete sich in den folgenden Wochen vor allem gegen die Politik, allen voran gegen Regionalpräsident Mazón. Ihm wird vorgeworfen, zu spät auf die Katastrophe reagiert zu haben.

Mazón hatte sich nach der Flut zwar für „Fehler“ entschuldigt. Der Politiker von der konservativen Volkspartei (PP) sagte aber auch, er sei nur unzureichend und zu spät von nationalen Behörden informiert worden, und machte der linksgerichteten Regierung in Madrid schwere Vorwürfe.

Felipe VI. und Letizia hatten die Region Valencia am 19. November, also gut zwei Wochen später, ein zweites Mal besucht. Proteste hatte es bei diesem Besuch nicht mehr gegeben. Am 9. Dezember nahm das Königspaar zudem an einem Gottesdienst für die Opfer in der Kathedrale von Valencia teil.