Unwetter: Mehr als 1.000 Menschen in Norditalien evakuiert

Überschwemmungen und Erdrutsche in Bologna, Forlì, Cesena und Ravenna - Bahnverkehr beeinträchtigt

Der Norden Italiens wird gerade von Hochwasser heimgesucht (Symbolbild). © mbruxelle - stock.adobe.com

Der Wirbelsturm Boris und anhaltende Regenfälle in der norditalienischen Region Emilia Romagna haben in der Nacht auf Donnerstag Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Besonders betroffen sind die Provinzen Bologna, Forlì, Cesena und Ravenna sowie in Rimini, wo die Schulen gemäß den Verordnungen der Gemeinden am Donnerstag geschlossen bleiben. Der hohe Wasserstand der Flüsse verursachte große Probleme.

Mehr als tausend Menschen wurden in der gesamten Region Emilia-Romagna evakuiert, nachdem sich die Wetterlage drastisch verschlechtert hatte. Zusätzlich zu den 800 Personen, die in der Provinz Ravenna evakuiert wurden, wurden weitere 165 Personen in der Region Bologna vertrieben. Sie alle verbrachten die Nacht in den von den Gemeinden bereitgestellten Aufnahmezentren, wie Medien berichteten.

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Kritische Lage in der Gegend Ravenna

Aufgrund der starken Regenfälle in der Romagna ist die Lage an den Flüssen Lamone und Montone in der Gegend Ravenna kritisch. Die Stadtverwaltung von Ravenna hat die Bevölkerung, deren Häuser rechts und links der Flüsse liegen, aufgefordert, sich in die oberen Stockwerke zu begeben. Die Bürger werden dringend gebeten, unnötige Reisen so weit wie möglich zu vermeiden, den Pegelständen der Flüsse größte Aufmerksamkeit zu schenken, sich von den Ufern und überschwemmten Gebieten und Stränden fernzuhalten.

Die Flüsse Marzeno und Lamone sind oberhalb der Stadt Faenza über die Ufer getreten und haben die Straßen der Stadt überschwemmt. Der Stadtteil Borgo wurde überflutet. Die Webseite „Emilia Romagna meteo“ postete auf Facebook Bilder der von Wasser und Schlamm überfluteten Straßen. Der Fluss Serio ist in Castel Bolognese (Ravenna) über die Ufer getreten und das Wasser hat das Stadtzentrum erreicht.

Zugverkehr eingestellt

Unterdessen wurde in der Nacht auf Donnerstag der Zugverkehr in der Emilia Romagna eingestellt, insbesondere zwischen Forlì und Faenza, Ravenna und Castelbolognese sowie Ferrara und Faenza, teilte die italienische Eisenbahngesellschaft Trenitalia mit. Etwa sieben Hochgeschwindigkeits- und Intercity-Züge wurden gestrichen, während elf weitere Züge unter anderem mit Streckenbeschränkungen belegt wurden.

Die schwierigen Wetterbedingungen betrafen am Donnerstag auch andere italienische Regionen, insbesondere die Marken. Der Fluss Aspio trat in Ancona über die Ufer und isolierte ganze Stadtteile, während ein Großteil der Straßen gesperrt wurde.

Die Region Emilia Romagna war bereits im Mai 2023 von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden. Diese verursachten 17 Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe.