Mit der Öffnung weiterer Geschäfte am gestrigen Dienstag ist auch der Bedarf an Kinderbetreuung gestiegen. Die Kindergärten werden wieder von deutlich mehr Kindern besucht als in den vergangenen Wochen, zeigt ein APA-Rundruf.
In Vorarlberg, Tirol und Wien hat sich der Anteil der Kinder, die in die Einrichtungen kommen, dadurch verdoppelt. Er bleibt aber weiter im niedrigen einstelligen Bereich.
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In Tirol kamen am Dienstag 721 Kinder in die Kindergärten und sonstigen Kinderbetreuungseinrichtungen. Dabei handelte es sich um 2,51 Prozent aller Kinder. Somit habe man fast eine Verdoppelung gegenüber den Tagen vor Ostern verzeichnet, an denen für rund 1,3 Prozent der Kinder eine Betreuung in den Einrichtungen notwendig war.
Auch in Wien ist in den städtischen Kindergärten wieder mehr los als in den vergangenen Wochen. Rund 600 Kinder wurden dort am Dienstag gezählt. Laut dem Büro des zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ) ist dies nahezu eine Verdoppelung im Vergleich zu bisher. Vom Normalzustand ist man aber noch sehr weit entfernt. In den städtischen Einrichtungen werden üblicherweise rund 33.400 Kinder betreut. Aktuell sind somit nur rund 1,8 Prozent davon tatsächlich anwesend.
In den Vorarlberger Kinderbetreuungseinrichtungen und Kindergärten stieg die Zahl der geöffneten Einrichtungen (Krippen, Kindergärten, Horte) zu Beginn dieser Woche von 251 auf 311 an. Der Anteil der betreuten Kinder hat sich von 1,78 Prozent auf 4,17 Prozent mehr als verdoppelt, allein an den Kindergärten gab es einen Anstieg von 1,8 auf 3,7 Prozent. Mit weiter steigendem Bedarf werde auch in den nächsten Tagen und Wochen gerechnet, hieß es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP). Auch für die Sommermonate gelte es bedarfsgerecht zu planen, weil davon auszugehen sei, dass im Juli und August mehr Betreuung in Anspruch genommen werden müsse als üblich.
Im Burgenland waren am Dienstag von den insgesamt 10.680 Kindern, die grundsätzlich Kinderkrippen oder -gärten im Burgenland besuchen, 113 anwesend, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro von Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ). Das entspricht rund einem Prozent der angemeldeten Kinder. Im Zeitraum vor Ostern seien es zwischen 21 und 71 (0,2 bis 0,7 Prozent) gewesen. .
Beim Land Oberösterreich liegen keine Daten vor, wie sich die Zahl der Kinder in den Betreuungseinrichtungen entwickelt hat. Begründet wurde das mit der Vielzahl der Träger. Die Stadt Linz meldete am Dienstag in den neun derzeit geöffneten Tagesstätten etwa doppelt so viele Kinder wie in den Tagen vor Ostern. So waren von 16. bis 31. März täglich durchschnittlich 63 Kinder im Kindergarten-bzw. Hortalter und zwölf im Krabbelstubenalter gekommen. Am Dienstag waren in Summe 156 anwesend, am Mittwoch 206 und für Donnerstag waren 241 angemeldet. Bei der Caritas, die zahlreiche Kindergärten im Land betreibt, rechnete man vorerst nicht damit, dass der Bedarf in die Höhe schnellen wird. Ihr Eindruck sei, dass die Familien solange es geht vorsichtig bleiben würden, so Geschäftsführerin Edith Bürgler-Scheubmayr, bei vielen sei das durch die derzeitige Situation – Stichwort Kurzarbeit – auch möglich.
Aus Kärnten gibt es noch keine aktuellen Zahlen, auch hier rechnet man allerdings mit Zuwächsen. In den zwei Wochen vor der Karwoche wurden hier im Schnitt 399 Kinder in Kindergärten und Kindertagesstätten betreut, das sind 2,3 Prozent der insgesamt 17.420 Kinder in Kindergärten und Kindertagesstätten. Von gesamt 3.857 Kindern in Horten waren 111 anwesend, was 2,8 Prozent entspricht. Wegen der Öffnung weiterer Geschäfte rechnet man beim Land Kärnten in den kommenden Tagen jedenfalls mit einem Anstieg dieser Zahlen.
Im Bundesland Salzburg wurden in den ersten Wochen (inkl. Osterferien) der Corona-Beschränkungen nur rund 430 Kinder in Einrichtungen betreut, das sind etwa zwei Prozent der insgesamt rund 21.850 Kinder, die üblicherweise institutionell betreut werden. Mit dem schrittweisen Wiederhochfahren der Wirtschaft erwartet die für Kinderbetreuung zuständige Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS), dass im verbleibenden April etwa 3.000 Kinder, also rund 15 Prozent, wieder in die Einrichtungen gebracht werden.
In der Steiermark haben in der dritten und vierten Märzwoche laut dem Büro von Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) 607 bzw. 327 Kinder die steirischen Kinderbetreuungseinrichtungen besucht. Im Durchschnitt lag man damit bei 0,9 Prozent der sonst in den Einrichtungen betreuten Kinder. Am Dienstag wurde eine neue Verordnung ausgegeben, die es ermöglicht, den beschränkten Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen wieder auszudehnen: „Jedenfalls“ betreut werden nunmehr neben Kindern von Eltern der bisher angeführten Berufsgruppen auch Kinder von „Personen, die beruflich unabkömmlich“ sind, sowie von Alleinerzieherinnen und -erziehern. Über das Vorliegen der Kriterien entscheidet die Leitung der Kinderbetreuungseinrichtung. Bei einer allfälligen weiteren Lockerung der Maßnahmen würden dann automatisch auch Kinder der davon betroffenen Berufsgruppen umfasst, wurde am Dienstag gegenüber den Kindergartenerhalter festgehalten.
In den 1.060 Kindergärten in Niederösterreich wurden zuletzt 568 von 54.569 Kindern bzw. 1,04 Prozent betreut. Auch aufgrund der weiteren Geschäftsöffnungen werde mit einem Anstieg der Zahlen gerechnet, hieß es auf Anfrage aus dem Büro von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).