Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat mit der deutschen Stiftung Warentest zwölf Kinderhochstühle untersucht, darunter sieben „mitwachsende“ Möbel. Drei Hochstühle wurden aufgrund von Sicherheitsmängeln und bzw. oder einer hohen Schadstoffbelastung mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet. Bei allen nicht mitwachsenden Modellen sorgte die mangelnde kindgerechte Gestaltung für Abzüge.
Insgesamt wurden jeweils drei „gut“, drei „durchschnittlich“, drei „weniger zufriedenstellend“ und drei „nicht zufriedenstellend“ vergeben. Die Preise der Sessel reichen von 15 bis knapp 600 Euro. Zwei der drei mit „gut“ bewerteten Produkte – allesamt mitwachsende Modelle – rangieren im oberen Preissegment zwischen 500 und 600 Euro. Das günstigste „gute“ Erzeugnis ist mit 100 Euro vergleichsweise preiswert.
Lesen Sie auch
Teuer ist nicht automatisch besser
Teuer bedeutete aber wie so oft laut den Fachleuten nicht automatisch hohe Qualität. Der „Stokke Nomi“ um 545 Euro konnte zwar bei Sicherheit, Handhabung und kindgerechter Gestaltung punkten. Aufgrund der Schadstoffe gab es trotzdem ein „nicht zufriedenstellend“. „Das Holzgestell hat mehr gesundheitsschädliches Formaldehyd freigesetzt als der Grenzwert der Chemikalien-Verbotsverordnung erlaubt“, sagte VKI-Projektleiter Christian Undeutsch. „Formaldehyd ist als krebserregend eingestuft.“
Gesamt fielen drei Hochstühle im Test durch, neben dem Stokke-Produkt auch der „Hauck Sit’n Relax“ um 120 Euro sowie der „Moji Yippy Plain“ um 470 Euro. Letzterer klappt laut den Testerinnen und Testern zu leicht zusammen, wenn etwa ein Geschwisterkind die hinteren Standbeine gegen die vorderen drückt. Der Sitzpolster des Hauck-Produkts beinhalte mehr Weichmacher als die EU erlaubt, und auch bei Sicherheit und Gestaltung gab es Abzüge.
Kind sollte Gurt nicht selbst öffnen können
Als gefährlich habe sich weiters ein Modell von „Peg Perego“ (Prima Pappa Follow Me) erwiesen. „Da der Hochstuhl vier Rollen hat, was generell nicht empfohlen wird, besteht die Gefahr, dass ein anderes Kind den Stuhl bewegen und das Kind darin in gefährliche Situationen bringen könnte – zum Beispiel in die Nähe einer Treppe, wenn die Räder nicht richtig fixiert sind“, warnte Undeutsch. Kinder sollten zudem im Hochsitz angeschnallt sein, dazu muss aber auch der Gurt richtig funktionieren. Der Verschluss des „Maxi-Cosi Moa“ lasse sich hingegen von Kindern öffnen, monierten die Konsumentenschützer. Aufgrund dieser Sicherheitsmängel gab es für diese beiden Produkte eine „weniger zufriedenstellende“ Bewertung. In dieselbe Kategorie fiel der „Maxi Cosi Nesta“, und zwar wegen mangelhafter kindgerechter Gestaltung – als einziges der mitwachsenden Modelle.