Die ÖBB arbeiten rund um die Uhr daran, das zweite Gleis auf der „alten Weststrecke“ und die „neue Weststrecke“ wieder befahrbar zu machen. Bis dahin sollen weitere Schienenersatzverkehrsangebote – wie beispielsweise Direktbusse – vor allem für Pendler im Raum Tullnerfeld mehr Kapazitäten und ein verbessertes Angebot bringen.
Direktbus Tulln-Tullnerfeld-St. Pölten
Für den Schienenversatzverkehr der Linie S40 (Zug fährt normalerweise ein Mal pro Stunde) fährt bereits seit 25. September zwischen Tulln–Tullnerfeld–St. Pölten pro Stunde und Richtung ein Direktbus und ein Schienenersatzverkehrsbus, der alle üblichen Haltestellen der Linie S40 anfährt. Wegen gesperrter Straßen können einzelne Halte (Viehofen, Oberradlberg, Moosbierbaum-Heiligeneich, Atzenbrugg, Michelhausen) nicht bedient werden.
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Seit 27. Septebmer wird der Direktbus (Tulln–Tullnerfeld-St. Pölten) in der Hauptverkehrszeit (6 bis 8.30 und 13 bis 18.30 Uhr) verstärkt. In dieser Zeit fahren zwei Busse stündlich. So gibt es mehr Kapazität für Fahrgäste, die aus Tullnerfeld über Tulln und die Franz-Josefs-Bahn nach Wien fahren. Außerdem können Pendler auf die regulären Buslinien des VOR ausweichen.
P&R-Anlage Tullnerfeld wieder geöffnet
Eine weitere Verbesserung für die Pendler ist, dass die Park&Ride-Anlage am Bahnhof Tullnerfeld nach den Hochwasserschäden wieder geöffnet ist. Durch die wieder verfügbaren Parkplätze erleichtern die ÖBB den Umstieg vom Auto auf die Schienenersatzverkehrsbusse. Der Bahnhof selbst kann wegen der Hochwasserschäden nach wie vor nicht benutzt werden.
Weitere Angebote für Pendler auf der Weststrecke
Für die Linie S50 (Zug fährt normalerweise zweimal pro Stunde) im Abschnitt Wien Hütteldorf– Eichgraben Altlengbach fährt seit 25. September ein Schienenersatzverkehr im Halbstundentakt.
Ein Mal pro Stunde fährt zudem ein Zug der Linie REX51 zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten sowie die stündlichen Railjets zwischen Wien Hbf und St. Pölten Hbf bzw. die WESTbahn GmbH zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten Hbf.
ICEs fahren wieder von/nach Österreich
Für Zugfahrten von/nach Deutschland gibt es ebenfalls Verbesserungen.
Seit 27. September sind wieder ICE-Züge in Österreich unterwegs. Sie enden/starten in Linz Hbf bzw. Wels Hbf. Das betrifft Züge von/nach Frankfurt am Main, Dortmund Hbf und Hamburg Altona.
Mehr Kapazitäten für Güterverkehr geschaffen
Die Strecke zwischen Tulln an der Donau über Tullnerfeld nach Herzogenburg kann ab 28. September 8 Uhr für den Güterverkehr freigegeben werden. Damit können zu den Zügen auf der „alten Weststrecke“ in der Nacht zusätzliche Güterzüge auch tagsüber auf der Donau-Achse fahren.
Diese Lösung bringt für den Güterverkehr bis zu 75 Prozent der üblichen Kapazitäten, statt der bisherigen 25 Prozent. Damit ist die Versorgungssicherheit der österreichischen und europäischen Industrie weiterhin gesichert. Die ÖBB bitten um Verständnis, dass durch die aktuelle Lage vermehrt Güterzüge auch in der Nacht auf erwähnten Strecken unterwegs sein werden.
Zweites Gleis auf der „alten Weststrecke“ ab voraussichtlich 10. Oktober
Derzeit kann von insgesamt vier Gleisen auf der alten und neuen Weststrecke nur eines genutzt werden. Ab voraussichtlich 10. Oktober kann ein zweites Gleis auf der „alten Weststrecke“ wieder für den Zugverkehr freigegeben werden. Wie genau der Fahrplan dann aussieht, wird gerade erarbeitet. Hier gilt es, verschiedene Interessen (Fernverkehr, Nahverkehr, Güterverkehr) zu berücksichtigen.
Aufräumarbeiten auf den Bahnstrecken laufen
Das Wasser konnte mittlerweile aus den Tunneln gepumpt werden und das Schadensausmaß wird langsam sichtbar. Die technischen Bahnanlagen, die es braucht, damit Züge fahren können, sind hochkomplex und teilweise stark beschädigt.
Ein Beispiel: Im 2,5 km langen Atzenbrugger Tunnel auf der „neuen Weststrecke“ gehen die ÖBB nach einer ersten Begutachtung davon aus, dass die komplette elektrische Einrichtung, das Notfallsystem und die Entlüftungsanlage erneuert werden müssen.