Mit vier Schuldsprüchen hat am Dienstag in Korneuburg ein mehrtägiger Prozess um den Schmuggel und Verkauf von großen Drogenmengen geendet. Ausgesprochen wurden Gerichtsangaben zufolge drei Haftstrafen im Ausmaß von sieben bis 14 Jahren sowie in einem Fall zwei Jahre teilbedingt. Eines der Urteile ist bereits rechtskräftig. Die Slowaken sollen von 2014 bis 2022 zumindest 50 Kilo Kokain und über 150 Kilo Methamphetamin verkauft haben.
Für den letztlich geständigen Erstangeklagten setzte es am Dienstag eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Verteidigung und Staatsanwaltschaft verzichteten auf Rechtsmittel, daher ist dieses Urteil rechtskräftig. Anders ist dies bei den drei weiteren Schuldsprüchen. Der nur teilweise geständige Zweitangeklagte wurde mit 14 Jahren Haft bedacht, der Viertangeklagte mit sieben Jahren. Der Drittangeklagte erhielt zwei Jahre teilbedingt, davon wurden acht Monate unbedingt ausgesprochen.
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Bereits am zweiten Prozesstag am 10. März wurde der Fünftangeklagte zu zwei Jahren Haft verurteilt. Dieser Schuldspruch ist laut Gerichtssprecher Wolfgang Schuster-Kramer rechtskräftig. Angelastet worden waren dem Quintett Suchtgifthandel und kriminelle Vereinigung.
Die Angeklagten im Alter von 33 bis 39 Jahren sollen Teil einer internationalen Drogenbande gewesen sein. Laut Ermittlungen wurde Kokain aus Kolumbien via Niederlande über den Grenzübergang Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) teilweise in umgebauten Fahrzeugen nach Österreich geschleust. Drogen wurden der Anklage zufolge in Wien, Niederösterreich und im Burgenland sowie in der Slowakei an zahlreiche Abnehmer verkauft. Die Übergaben fanden etwa in Wiener Hotels oder auf Parkplätzen statt.
Vorangegangen war der Schöffenverhandlung ein umfangreiches Ermittlungsverfahren mit zahlreichen Observationen. Auf Basis eines Hinweises einer Spezialeinheit aus der Slowakei 2022 wurde international gegen Dutzende Verdächtige ermittelt. Der koordinierte Zugriff erfolgte im Juli des Vorjahres in Österreich, Ungarn und der Slowakei. Im Zuge von Hausdurchsuchungen wurde eine große Summe an Bargeld sichergestellt, in der Wohnung des 39-jährigen Fünftangeklagten im Bezirk Bruck an der Leitha sollen in einem Tresor sechs Kilo Speed gelagert worden sein.
Konfisziert wurden Gerichtsangaben vom Dienstag zufolge zwei Handys sowie je ein Messer und ein Totschläger. Für Verfallen erklärt wurden demnach 140.060 Euro, die dem Zweitangeklagten zugeordnet worden waren, sowie 5.930 Euro des Viertangeklagten.