Zu teuer käme die Sanierung des in die Jahre gekommenen Betreuungs- und Pflegezentrums (ZBP) in Enns im Bezirk Linz-Land, daher ist nun ein Neubau mit 125 Einzelzimmern geplant. Am Entwicklungsort ist nicht nur der ZBP-Neubau vorgesehen, sondern auch die Errichtung von 200 Wohneinheiten und einer Kinderbetreuungseinrichtung.
Der Ennser Bürgermeister Christian Deleja-Hotko erhielt kürzlich vom Vorstand des Sozialhilfeverbands die offizielle Zusage für den langersehnten Neubau. Der Gemeinderat soll am Donnerstag die dafür notwendigen Änderungen des Flächenwidmungsplans sowie die Erstellung eines Bebauungsplans beschließen.
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Das bestehende ZBP wurde zuletzt in den 1990er Jahren saniert und bekam damals einen Zubau, der ehemalige „Pflegetrakt“ im Zentrum des Gebäudes ist weitere 30 Jahre älter. Nach der damals gültigen Heimverordnung wurde das Haus mit einer Kapazität für 138 Bewohner, aufgeteilt auf 80 Prozent Doppel- und 20 Prozent Einzelzimmer, ausgebaut.
Eine Sanierung nach derzeit gültigen Regeln würde nur noch 92 Betten ermöglichen und hohe Nebenkosten für die vorübergehende Unterbringung der Bewohner mit sich bringen. Zu befürchten wäre zudem eine Abwanderung des Personals in andere Heime oder andere Berufe.
Nachdem am bestehenden Standort ein Neubau nicht möglich ist, hat sich die Stadt Enns auf die Suche nach einem neuen, rund 8.000 m² großen Grundstück gemacht, das die entsprechenden Rahmenbedingungen – leichte Erreichbarkeit, Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und das Vorhandensein entsprechender Erholungsräume – erfüllt.
Nachdem der Sozialhilfeverband Linz-Land in den letzten Jahren in Haid und Traun zwei neue Zentren für Betreuung und Pflege errichtet hat, soll das Konzept, in sehr ähnlicher, fünfgeschossiger Bauweise, auch in Enns umgesetzt werden.
Für Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander entsprachen die Räumlichkeiten im derzeitigen Betreuungs- und Pflegezentrum nicht mehr dem Stand der Technik: „Mit dem neuen Pflegeheim schaffen wir nicht nur die beste Pflegequalität auf dem letzten Stand für die Ennserinnen und Ennser, sondern auch zeitgemäße Arbeitsbedingungen für das Personal.“
Bezirkshauptmann Manfred Hageneder betonte: „Der Sozialhilfeverband Linz-Land betreibt neun Zentren für Betreuung und Pflege und deckt zwei Drittel der Mobilen Dienste im Bezirk ab. Mit der Größe von etwa 125 Einzelzimmern, gegenüber derzeit 133 Plätzen vorwiegend in Doppelzimmern, wird auch die Wohnqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner steigen und kann auch der Bedarf an Heimplätzen für die Region Enns in den nächsten Jahren abgedeckt werden.“