Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist die 15-Minuten-Regelung bekannt: Nicht mehr als eine Viertelstunde sollte man mit Kollegen in Innenräumen ohne Frischluftzufuhr von Angesicht zu Angesicht sprechen, sonst steigt das Risiko, einen Krankheitserreger aufzuschnappen. Das muss nicht immer Corona sein.
Temperaturschwankung fordert den Körper
„Ausschlaggebend für ein erhöhtes Infektionsrisiko bedingt durch Klimaanlagen ist der starke Wechsel zwischen den Temperaturen“, betont Thomas Rasse, Oberarzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen.
Der Körper wird dabei stark gefordert. da er sich stets an seine Umgebungstemperatur anpassen muss – z. B. von 34 Grad Außentemperatur auf 19 im klimatisierten Raum. „In solchen Situationen ist man meist auch nicht optimal gekleidet“, so Rasse: „Solche Umstellungsschwierigkeiten sind Wegbereiter für virale Infekte.
Das Problem bei Klimaanlagen ist die Zirkulation im Raum. Je länger man sich im Raum aufhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich den Keimen der anderen auszusetzen.“ In der Sommerzeit kann es leicht zu Schnupfen, Rachen- und Kehlkopfentzündungen kommen. Besonders empfindlich reagieren Menschen mit einer allergischen Rhinitis, da ihre Schleimhäute bereits belastet sind“, so der HNO-Experte.
Meist sind die Infekte selbstregulierend. Tritt Fieber auf oder dauert der Infekt länger als eine Woche sollte man einen Arzt aufsuchen. Bei Infekten der oberen Atemwege sollte man wachsam sein und auch das Coronavirus mitbedenken.