30 Maßnahmen sieht das im Sommer 2023 vom Linzer Gemeinderat beschlossene Aktionsprogramm „Zukunft Linz“ zur Klimawandelanpassung vor. Der erste Jahresbericht zeigt, dass ein knappes Viertel davon abgeschlossen und rund die Hälfte aktuell in Umsetzung ist.
Fertig ist u.a. die erste Phase der Baumoffensive im Neustadtviertel. 110 Bäume wurden gepflanzt und damit 1.500 Quadratmeter Fläche entsiegelt, berichtete Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) am Montag.
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Auch wenn das wenig klingt – „das ist viel“, betonte Schobesberger, denn die Bäume werden nach dem Schwammstadtprinzip gesetzt und sollen dereinst insgesamt 5.000 Quadratmeter beschatten.
Die zweite Phase der Baumoffensive startet im Herbst, zudem wird ermittelt, welches Gebiet sich als nächstes eignen könnte. Ein Ziel, wie viele Bäume man letztendlich pflanzen will, will Schobesberger nicht ausgeben: „Wir tun alles, was wir können“.
Großkronige Bäume nachträglich in befestigten Bereichen zu pflanzen ist eine Herausforderung, denn sie brauchen Wurzelraum, sollen keine Straßen und Gehwege mit ihren Wurzeln beschädigen. Auch bereits im Untergrund liegende Leitungen gilt es zu beachten.
Tiefgarage und Bunker lassen am Hauptplatz nur Tröge zu
So verhindern etwa am Hauptplatz eine darunterliegende Tiefgarage und ein Bunker Baumpflanzungen, man kann nur mit Trögen arbeiten. Im Neustadtviertel wurde auf das Schwammstadtprinzip gesetzt, ein aufwendiges System, das es ermöglicht Bäume auch in befestigtem Untergrund zu verankern. Sind sie angewachsen, können sie nicht nur zur Kühlung beitragen, sondern der Unterbau dient auch als Retentionsraum für Niederschlagswasser.
In Arbeit sind u.a. auch eine Biotopkartierung und ein Hitzenotfallplan. Dieser soll hinsichtlich Hitze vulnerable Personengruppen identifizieren, ein Frühwarnsystem etablieren und einen Stadtplan mit „kühlen Orten“ erstellen. Die Entwicklung eines Masterplans „Gehen“ wurde im April vergeben und ist für heuer und nächstes Jahr mit 68.400 Euro budgetiert.
Die Kennzeichnung erhaltenswerter Bäume in Bebauungsplänen wird seit Ende des Vorjahres umgesetzt, ergibt sich aus dem Bericht. Allerdings wurde bei den ganz dicken Brettern offenbar noch nicht zu bohren begonnen: Der Punkt „Ausweitung der gebührenpflichtigen Kurzparkzonen und verkehrslenkende Maßnahmen“ findet sich etwa unter „vorläufig zurückgestellt“.