Landwirt, der Rehkitze niedergemäht haben soll, muss vor Gericht

Dem 57-Jährigen wird Tierquälerei und schwerer Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht vorgeworfen

Sechs Rehkitze wurden durch die Mähmaschine verstümmelt oder getötet. © creativenature.nl - stock.adobe.coom

Wegen Tierquälerei und Wilderei muss sich jener Landwirt (57) aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung am 11. September vor dem Landesgericht Linz verantworten, dem vorgeworfen wird, sechs Rehkitze mit der Mähmaschine verstümmelt oder getötet zu haben.

Trotz Warnung von örtlichen Jägern, die ihn auf die Rehkitze aufmerksam machten und anboten, sie mit einer Drohne ausfindig zu machen, soll der 57-Jährige, der auch Gemeindepolitiker ist, die von ihm gepachtete Wiese in Eidenberg Anfang Juni gemäht haben.

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Lebende Kitze ohne Beine und tote auf dem Komposthaufen

Am 9. und 10. Juni fanden die Jäger auf der gemähten Wiese dann die Überreste von zwei toten Kitzen im Alter von zwei bis drei Wochen. Zwei weitere waren so schwer verletzt – sie hatten keine Beine mehr -, dass sie an Ort und Stelle erschossen werden mussten. Am Tag darauf wurden erneut zwei kleine tote Rehlein auf einem Komposthaufen ganz in der Nähe entdeckt.

Dem Landwirt wird zum einen vorgeworfen, die Tiere „mutwillig getötet oder roh misshandelt“ zu haben, zum anderen handelte es sich um einen „schweren Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht“ und das noch dazu zur Schonzeit. Der Strafrahmen beträgt bis zu drei Jahre Haft.

Der bislang unbescholtene Mann hatte bei der Einvernahme durch die Polizei jegliche Angabe zu dem Vorfall verweigert. Groß war hingegen die Aufregung in der Jägerschaft und seitens der Landwirtschaftskammer, da es seit Jahren erfolgreiche gelebte Praxis ist, vor dem Mähen die Jägerschaft zu informieren. Auf diese Weise können viele Jungtiere vor dem qualvollen Tod bewahrt werden.

Von Michaela Ecklbauer

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