Linzer, die einmal mit einer Seilbahn in der Stadt fahren wollen, werden auch künftig nach Barcelona fliegen oder sich im Winter in ein Skigebiet begeben müssen.
Denn das im Jänner von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Verkehrsreferent Markus Hein (FPÖ) präsentierte 150 Millionen Euro teure Projekt für den Linzer Süden zur Verkehrsentlastung wurde zwar von Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) zur Kenntnis genommen und auf Beamtenebene delegiert.
Jedoch betont man im Ministerium auf VOLKSBLATT-Anfrage, dass Projekte immer in ihrer Gesamtwirkung beurteilt werden müssen, was im Fall von Linz eine Einbettung in die Stadtregionalbahnpläne bedeute. „Hier gibt es noch keine Übereinkunft zwischen Land und Stadt Linz, weshalb auch noch keinerlei Prüfung von Fördermöglichkeiten durchgeführt werden konnte“, heißt es aus dem Büro der Ministerin.
Eine Beteiligung von 50 Prozent durch den Bund wäre aber laut dem Bürgermeister und seinem Verkehrsreferenten Voraussetzung für die Realisierung.
Land OÖ hat andere Prioritäten
Auch beim Land hält sich die Begeisterung über das zehn Kilometer lange Seilbahnprojekt vom Bahnhof Ebelsberg zur künftigen Hafencity samt Verlängerungsoption bis zum Pleschinger See mit einer Kapazität von mehr als 40.000 Personen täglich in Grenzen.
Wie aus dem Büro von Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) verlautet, ist das Seilbahnprojekt in erster Linie ein Linzer Verkehrsprojekt.
„Die Präferenzen und das gegenwärtige Engagement stehen aktuell sowohl beim Land als auch bei der Stadt auf der Umsetzung der Schienenprojekte. Konkret: die Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof und die Errichtung der S7 Stadtbahn nach Gallneukirchen/Pregarten. „Dadurch werden viele Pendler eine attraktive Anbindung mit dem Öffentlichen Verkehr von der Region in die Landeshauptstadt bekommen“, so Steinkellner.
Aber auch um die erstmals 2016 präsentiere Idee einer „Planetenseilbahn“, die den Linzer Schlossberg mit dem Brucknerhaus und dem AEC verbinden soll, ist es still geworden.