Nicht nur bei Marathons, auch generell in der Mobilität spielen die Füße eine tragende Rolle: Die Distanz von sieben Marathons werden im Schnitt pro Oberösterreicherin und Oberösterreicher in einem Jahr für Alltagserledigungen zu Fuß gegangen, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.
Zusammengerechnet sind das täglich insgesamt mehr als 1,1 Millionen Kilometer, das entspricht der Distanz von mehr als 27.300 Marathons, verdeutlicht der VCÖ.
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300 Kilometer pro Person und Jahr
Pro Person und Jahr legen die Oberösterreicher somit für Alltagserledigungen, wie etwa zum Einkaufen, ins Kino, zum Arzt, zur Arbeit oder in die Schule, zum Fußball- oder Tennisplatz, ins Café oder ins Wirtshaus rund 300 Kilometer per Pedes zurück. „Und da geht noch mehr. Denn viele Alltagswege sind in fußläufiger Distanz“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Kinder und Senioren mit dem höchsten Gehanteil
16 Prozent der Alltagswege werden in Oberösterreich zu Fuß zurückgelegt, in Linz sind es sogar 26 Prozent. Am höchsten ist der Anteil des Gehens an der Mobilität mit jeweils ebenfalls rund 26 Prozent bei Kindern bis 14 Jahren und bei den Senioren ab 75 Jahren.
„Für Kinder und ältere Menschen ist das Gehen eine zentrale Säule ihrer Mobilität. Umso wichtiger ist es, dass die besonderen Anforderungen von Kindern und älterer Fußgängerinnen und Fußgänger in der Verkehrsplanung berücksichtigt werden“, stellt Jaschinsky fest.
Barrierefreiheit wichtig
Für Menschen mit Mobilitätseinschränkung und für viele ältere Menschen ist Barrierefreiheit besonders wichtig, sie benötigen längere Grün- und kürzere Rotphasen bei Fußgängerampeln sowie ausreichend breite Gehsteige, um beispielsweise mit Rollator oder Rollstuhl ungehindert mobil sein zu können.
Für Kinder sind zudem übersichtliche Straßenübergänge zentral. Der VCÖ drängt hier auf die Ausweitung von Halte- und Parkverboten von fünf auf 10 Meter vor Schutzwegen, zumal auch die Zahl hoher Fahrzeuge, die die Sicht auf Kinder verdecken, immer mehr zunimmt.
Problemstellen melden
Der VCÖ erhebt nun gemeinsam mit Österreichern, wo es in den Gemeinden und Städten Problemstellen für Fußgänger gibt. In einer Online-Karte kann unter www.vcoe.at bis 31. Mai eingetragen werden, wo etwa Übergänge unübersichtlich oder Gehsteige zu schmal sind, wo es eine Gefahrenstelle gibt oder es an Barrierefreiheit mangelt. Der VCÖ leitet diese dann an die zuständigen Behörden weiter.