„Die Advent- und Weihnachtszeit ist nicht immer still. Sie ist brandgefährlich“, sagte LH a. D. Josef Pühringer, Obmann des OÖ Seniorenbunds, am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Brandverhütungsstelle (BVS) in Linz.
500 Brände pro Jahr betreffen allein im Land ob der Enns private Haushalte, etwa 100 werden durch Kerzen ausgelöst. Die Hälfte davon passiert in der Weihnachtszeit.
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Trockene Adventkränze leicht entflammbar
BVS-OÖ-Direktor Arthur Eisenbeiss weiß, dass Adventkränze in beheizten Wohnungen rasch austrocknen und brennen können wie Zunder: „Jede Woche kommt eine weitere brennende Kerze hinzu, gleichzeitig wird der Abstand der Flammen zum Tannenreisig immer geringer. Wenige Augenblicke der Unachtsamkeit und das Unglück nimmt seinen Lauf.“
Das Gleiche gilt auch für Kerzen am Christbaum. Nicht weniger gefährlich können Teelichter sein – in Gruppen zusammengestellt können sie nach einiger Zeit eine Stichflamme – erzeugen. Zur Brandbekämpfung ist besonders für Anfänger ein Pulver-Handfeuerlöscher geeignet, das einfachste Mittel ist aber vorsorglich einen Kübel Wasser neben den Adventkranz oder Christbaum zu stellen.
Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Brand kommen – wenn der Vorhang brennt, dann ist es zu spät, so Eisenbeiss. Dann heißt es, den Raum zu verlassen, die Türe zu schließen und sich in Sicherheit zu bringen.
Erhöhte Gefahr von Fettbränden
Gerade in der vorweihnachtlichen Backzeit kommt es auch vermehrt zu Fettbränden. Als erste Maßnahme dagegen, den Deckel auf den Topf geben oder eine Löschdecke, aber keinesfalls Wasser verwenden. Eisenbeiss warnt zudem davor, Staub oder Mehlreste nach dem Keksbacken in den Kamin zu kippen. Die Stäube können massive Stichflammen auslösen und zu schweren Verbrennungen im Gesicht führen.
Senioren täuscht ihr Gedächtnis
Für ältere Menschen ist das Risiko, bei einem Wohnungsbrand zu sterben, doppelt so hoch wie für die Durchschnittsbevölkerung. Bundesweit gesehen, ergibt das jährlich 24 Brandtote, die über 65 Jahre alt sind, zeigen Statistiken der österreichischen BVS. Pühringer kennt die Gründe: „Mit zunehmendem Alter nimmt die Sinneswahrnehmung ab, die Reaktionszeit verlangsamt sich und zudem täuscht einen das eigene Gedächtnis.“ Laut ihm leben 65 Prozent der über 80-Jährigen alleine, was einen zusätzlichen Risikofaktor darstellt: Es kann sie niemand an das Ausschalten von Elektrogeräten beziehungsweise an das Ausblasen von Kerzen erinnern.