„Kleinkariertes Hickhack, noch dazu öffentlich ausgetragen, bringt niemandem etwas, sondern sorgt nur für böses Blut auf allen Seiten. Es wird Zeit, dass wir eine konstruktive Lösung finden, die das Dilemma Stadtbahn/O-Bus für alle Seiten befriedigend löst“, sagt der Linzer ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart.
Er beruft deshalb einen Sonder-Verkehrsausschuss ein, in dem alle Fachleute an einen Tisch geholt werden: Fachbeamte von Stadt und Land, Vertreter des Planungsbüros ILF sowie der Linz-Linien. Dies hat Hajart am Montag im regulären Verkehrsausschuss der Stadt allen Fraktionsvertretern mitgeteilt, was allseits gutgeheißen wurde.
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„Dadurch können wir erörtern, wo die fachlichen Probleme liegen und wie wir einen Konsens finden können“, sagt Hajart. Denn eines sei klar: „Die Stadt brauche beides und am Ausbau des öffentlichen Verkehrs dürfe kein Weg vorbeiführen.“
Konsens notwendig
Zuletzt ging der Disput rund um die Stadtbahn, auf deren Trasse auch eine Obus-Linie führen soll, durch die Medien. Vertreter von Stadt und Land richteten sich gegenseitig Anschuldigungen aus. „Das bringt nichts“, hält sich der Linzer Verkehrsreferent in der Debatte mit öffentlichen Anschuldigungen zurück. Und er versucht, einen vernünftigen Konsens zu finden: „Sowohl wir als Stadt als auch das Land OÖ und alle Beteiligten sind gefordert. Es geht nur gemeinsam!“
Für ihn steht außer Frage, dass an der Stadtbahn kein Weg vorbeiführt: „Mehr als 100.000 Menschen pendeln jeden Tag nach Linz, über 30.000 pendeln aus der Stadt hinaus – da kann nicht jeder mit seinem Auto fahren.“
Schon jetzt seien die Linzer Einpendlerstraßen am Leistungslimit angekommen. Von der Umweltbelastung ganz zu schweigen. Klar ist für Hajart aber auch, dass der Obus aufgrund der einfacheren Umsetzung viel früher fahren und deshalb schneller für eine innerstädtische Entlastung sorgen kann. „Die Menschen brauchen rasch tragfähige und nachhaltige Lösungen“, betont er.