Trotz steigender Corona-Neuinfektionen – in OÖ kamen am Mittwoch 3760 neue und zwei Todesfälle (82) hinzu – verlaufen die Erkrankungen aufgrund der derzeit vorherrschenden Variante eher mild, so die Einschätzung der Experten bei den Beratungen des Corona-Boards am Mittwoch mit der Landespolitik im Linzer Landhaus.
Auch das Abwassermonitoring zeige derzeit an allen Entnahmestellen eine erhöhte Anzahl an Viruspartikeln. Der Höhepunkt der aktuellen Welle wird Mitte Oktober erwartet, eine nächste Welle zu Jahreswechsel.
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317 Covid-Patienten (+ 11) befinden sich in oö. Spitälern auf Normal- und sechs (- 4) auf Intensivsationen. „Die harte Währung sind die Intensivbetten. Wir haben heute 5,5 Mal so viele Infizierte wie im Vorjahr um diese Zeit, aber die Aufnahme auf der Intensivstation war im Vorjahr 20 Mal höher“, erläutert Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander: „In dieser Phase der Pandemie ist die Eigenverantwortung wichtiger denn je. Ein verstärktes Tragen der Maske bei Veranstaltungen und in Innenräumen ist durchaus sinnvoll und schützt. Auch die Impfung schützt und bleibt die Speerspitze im Kampf gegen Corona.“
Verbesserte Immunität der Bevölkerung
„Durch die inzwischen stark verbesserte Immunität der Bevölkerung übersetzen sich die hohen Infektionszahlen nicht mehr in so hohem Maß in eine schwere Erkrankung. Ein Kapazitätsproblem im Bereich der Intensivstationen wird daher nicht erwartet. Auf den Normalstationen ist aber im Oktober von weiter steigenden Zahlen auszugehen“, analysiert Corona-Experte Univ.-Prof Bernd Lamprecht vom Linzer Kepler Uniklinikum, und verweist einmal mehr auf die Bedeutung der Impfung.
Seit 5. September hat der Impfbus des Landes 17 Einrichtungen für Menschen mit speziellen Bedürfnissen angefahren, bis Mitte Oktober stehen 19 Schulstandorte am Tour-Plan, danach folgen in 28 Gemeinden Schwerpunkte. Die wöchentlich verabreichten Impfungen sind erfreulicherweise von 9500 Mitte September auf 15.500 Ende September gestiegen.
Laut Gesundheitsminister Johannes Rauch ist derzeit die Lage „gut handelbar“. Sollte von den Experten „der intensive Hinweis kommen, jetzt reagieren zu müssen, werden wir das tun“.