Wasser-Abkochgebot gilt in mehr als zwei Dutzend Gemeinden

Massive Niederschläge haben ihre Spuren in der Trinkwasserversorgung hinterlassen

Ab Montag errichten und betreiben die Trinkwasser-Experten des OÖ. Roten Kreuzes in der Gemeinde Alberndorf flexible Trinkwasserabgabestationen. © Foto: OÖRK/Schönberger

Die Starkniederschläge vor rund drei Wochen haben nicht nur lokal für Hochwasser und Überschwemmungen gesorgt, sie sind vielmehr auch ein Problem für manche Trinkwasserversorgungsanlagen in Oberösterreich. Seit 14. September 2024 wurden Beeinträchtigungen in 36 Gemeinden bei der Trinkwasseraufsicht des Landes Oberösterreich eingemeldet, in 28 Gemeinden besteht noch ein Abkochgebot. „Seit den ersten mikrobiologischen Belastungen der Anlagen sind unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterwegs und unterstützen die Gemeinden und Genossenschaften, um schnellstmöglich wieder einwandfreies Trinkwasser für die betroffenen Haushalte herzustellen“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Die Ursache für die Belastung liegt in den massiven Niederschlägen nach einer langen sehr trockenen Periode. Insbesondere sind Quellen betroffen, die aus oberflächennahen Wässern gespeist werden und deren Einzugsgebiete keine große Überdeckung aufweisen. Durch die starken Niederschläge gelangen mikrobiologische Verunreinigungen in das Grundwasser. Anschließend dauert es seine Zeit, bis die Verunreinigungen an den Wasserspendern wie z.B. Quellfassungen aufgrund der natürlichen Reinigungsvorgänge im Untergrund wieder zurückgehen. Das kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen dauern. Dies wird engmaschig überwacht und laufend werden Proben entnommen, um die Entwicklung an den betroffenen Brunnen und Quellen sowie im Anschluss in den Verteilungsnetzen zu beobachten.

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Je nach Wasserversorger gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Trinkwasserqualität auch rascher wiederherzustellen, so kann etwa durch Ausleiten des betroffenen Wasserspenders, durch Entkeimung mit ultraviolettem Licht oder durch Chlorung unter Umständen auch die Trinkwasserqualität schneller wiederhergestellt werden.

Die Wasserversorger arbeiten hier in enger Abstimmung mit der Trinkwasseraufsicht und der jeweiligen Gemeinde.

In den Gemeinden Gutau (WG Gutau), St. Oswald bei Freistadt (WG St. Oswald), Putzleinsdorf (WG Putzleinsdorf), St. Martin im Innkreis, Sandl, und Windhaag bei Freistadt ist die Trinkwasserqualität bereits wiederhergestellt. Auch in den Gemeinden Klaus an der Pyhrnbahn (Ortschaften Steyrling und Kniewas) und Frankenmarkt ist die einwandfreie Trinkwasserqualität sichergestellt.

In folgenden Gemeinden ist bei Trinkwasserversorgungsanlagen derzeit von einer mikrobiologischen Belastung der Trinkwasserqualität auszugehen und ein Abkochgebot durch die verantwortlichen Wasserversorger ausgegeben: Ulrichsberg, St. Oswald/Haslach, Grünbach, Alkoven, Großraming, Oberndorf bei Schwanenstadt, St. Lorenz, Roitham am Traunfall, Oberneukirchen, Pfarrkirchen/Mkr., Lochen, Neustift, Sonnberg, Unterweitersdorf, Alberndorf, Altenberg, Eidenberg, Feldkirchen, Gramastetten, Hellmonsödt, Herzogsdorf, Kirchschlag, St. Gotthard, Sonnberg, Walding, Haibach, Lichtenberg, Bad Leonfelden, St. Leonhard/Freistadt und Fernwasserversorgung Mühlviertel im Betriebsabschnitt Hellmonsödt-Brunnen Rodl.