Ein kurzes Durchatmen vor der für Freitag prognostizierten nächsten Hitzewelle dürfte es für die Helden der Buschfeuer in Australien geben. Die Feuerwehrleute nutzten am Dienstag die leichten Regenfälle und geringeren Temperaturen, um „den Schutz zu verstärken“.
Völlig erschöpfte Helfer zogen die Eindämmungslinien neu und legten kontrollierte Gegenfeuer. Die Angst, dass sich zwei Brände in New South Wales und Victoria zu einem Riesenfeuer verbinden könnten, ist aber nach wie vor groß. Schon jetzt gab es in den betroffenen Regionen mehr als 9000 Meldungen von Schäden in Höhe von 435 Mio. Euro.
Noch Tage nachdem die Mühlviertlerin, Maria Hunger (34) der Feuerhölle in Mallacoota an der Südostküste Australiens entkommen war, ist sie von der enormen Hilfsbereitschaft, die die junge Frau aus Ried in der Riedmark (Bezirk Perg) und ihre australischen Musiker-Freunde erfahren haben, überwältigt. Wie berichtet flüchteten sie mit einem hochseetauglichen Schnellboot von Mallacoota und gelangten nach Lakes Entrance.
Von dort ging es per Anhalter weiter in das 20 Minuten entfernte Bairnsdale, wo ein Freund auf die Gruppe wartete. Schon nach drei Minuten stoppte ein thailändisches Paar, das zwei der Gestrandeten aufnahm, fünf Minuten später bekamen Hunger und ihr Freund Nick Priest eine Mitfahrgelegenheit bei zwei Frauen mit einem schnittigen Ford Mustang, der Rest der Band wurde von einem Musiker aufgelesen, der via Facebook auf die missliche Lage aufmerksam wurde.
„Es war ein Erlebnis zu sehen, wie glücklich es die Menschen machte, wenn sie den Leuten, die die Feuerhölle in Mallacoota überstanden hatten, helfen konnten“, schildert Maria Hunger: „Es gibt viele Spenden- und Sammelaktionen für Menschen, die alles verloren haben. Speziell in den kleinen Dörfern wie Mallacoota, wo jeder jeden kennt, wird zusammengehalten. Jene, die ihre Häuser verloren haben, kommen bei Freunden und Nachbarn unter. Und die Einheimischen passen aufeinander auf. Auch die Feuerwehrleute, Polizisten und Armeemitarbeiter waren super freundlich, lustig und hilfsbereit“, erzählt sie.
Keine überstürzten Fahrten machen
Bis die Gruppe ihre Autos, Boote und das Equipment der Band, das sie bei ihrer überstürzten Flucht zurücklassen mussten, abholen können, wird es noch Wochen dauern. „Denn neben umgefallenen Bäumen, die den Highway blockieren, wüten noch etliche Feuerfronten. Es wäre absolut lebensgefährlich, in Panik mit dem Auto wegzufahren, weil man nicht wissen kann, wo sich das Feuer aktuell verbreitet und wie schnell es sich bewegt. Zudem ist nicht klar, wo man noch Sprit bekommt“, warnt die Oberösterreicherin.