Nach rund zwei Monaten öffneten sich am Sonntag erstmals wieder die Kirchenpforten für die Gläubigen. Es sollte ein Schritt zurück in die Normalität sein. Normal war dabei freilich kaum etwas.
Die vorgeschriebenen Maßnahmen sorgten vielfach für eine doch etwas ungewöhnliche Stimmung. So wurde etwa auch im Linzer Dom penibel auf Maskenpflicht und strenge Abstandsregeln geachtet, Hygiene großgeschrieben.
Von den vorgeschriebenen Desinfektionsspendern an den Eingängen wurde großzügig Gebrauch gemacht. Vor dem Dom verkauften Pfarrmitglieder selbst genähte Masken, die Einnahmen werden für die Pfarrarbeit verwendet. Im Inneren sorgten Platzanweiser dafür, dass sich die Gläubigen nicht zu nahe kamen.
Zehn Quadratmeter müssen laut Richtlinien pro Person zur Verfügung stehen. Ungewöhnlich auch die Aufforderung, „nicht mitzusingen“. Diesen Part erledigte das Vokalensemble „Voices“ sehr stimmungsvoll.
Nächstenliebe schätzen gelernt
Dompfarrer Maximilian Strasser verlieh gleich zu Beginn seiner Freude Ausdruck, „endlich wieder gemeinsam feiern zu können“. Der Kontakt von Mensch zu Mensch habe gefehlt. Die vergangenen Wochen bezeichnete er als „verlängerte Fastenzeit“. Auch in der Predigt und in den Fürbitten waren die ungewöhnlichen und herausfordernden Zeiten Thema. Strasser erkannte auch Positives, etwa, dass der Wert der Nächstenliebe in den vergangenen Wochen und Monaten neu zu schätzen gelernt wurde.