Der Ausbruch des Coronavirus abseits von China hat viele Urlauber überrascht. Mehr als 47.000 Österreicher haben bereits Mitte März das Außenamt kontaktiert und sich für die größte Rückholaktion aller Zeiten aus mehr als 100 Ländern angemeldet. Für einen Teil gab es schon ein Happyend, sie sind wieder gut zu Hause gelandet.
Für Gerlinde Dreier und ihren Partner Ralf Preisler heißt es hingegen noch, in Marokko auszuharren.
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Die beiden Oberösterreicher aus dem Bezirk Linz-Land hätten eigentlich am 21. März ihren Rückflug antreten sollen, doch daraus wurde – wie berichtet – nichts.
Ihr erster Versuch, nachdem sie erfahren hatten, dass der geplante Flug gestrichen wurde, wieder nach Österreich zurückzukehren, schlug bereits am 17. März fehl. Damals waren sie auf Anraten der Fluglinie auf kürzestem Weg per Auto von ihrem Urlaubsdomizil in Legzira nahe der Küstenstadt Sidi Ifni zum 350 Kilometer entfernten Flughafen nach Agadir gefahren.
Vergeblich, nach mehreren Stunden des Wartens war der angepeilte Flug gecancelt. Auch die beiden Maschinen, die es nach Basel bzw. Manchester gegeben hätte, waren komplett ausgebucht. So mussten die beiden entnervt zurück nach Sidi Ifni, wo sie bei einem Freund Unterschlupf fanden – ihr Hotel hatte, unmittelbar nachdem sie als allerletzte Gäste ausgezogen waren, die Pforten dicht gemacht.
Flug- und Fährbetrieb komplett eingestellt
Dann hieß es seitens des Außenamts, sich in Geduld zu üben. Die Rückholaktion laufe nach Dringlichkeit an. Doch dann wurde auch in Marokko der Flug- und Fährbetrieb eingestellt. „Wir wollen nach Hause. Wenn uns das Außenamt nicht holt, müssen wir hier bleiben“, so die bereits verzweifelte Botschaft gegen Ende März.
Am 31. März endlich ein Lichtblick. Die beiden können mit einem Flieger der Schweizer am 2. April mit nach Zürich fliegen und werden von dort mit einem Bus nach Hause gefahren. Der Anweisung der österreichischen Behörde folgend, wurde der dafür nötige Papierkram erledigt und die Oberösterreicher begaben sich unverzüglich nach Casablanca. Diesmal galt es, von Sidi Ifni im Süden 700 Kilometer per Mietauto in den Westen zu fahren. Nach drei Stunden Wartezeit am Flughafen die nächste Hiobsbotschaft. Der Flug nach Zürich muss aus technischen Gründen gestrichen werden. So wie Gerlinde Dreier und Ralf Preisler wurden 300 Menschen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz wieder vertröstet. In einem der teureren Hotels der Stadt fanden die beiden eine Bleibe. Dort gilt es auf Informationen zu warten, Abstand halten und als Empfehlung Masken tragen.