Weil er vor einen Linzer Lokal einen 22-Jährigen niedergestochen und schwer verletzt hatte, musste sich am Freitag ein 25-jähriger Iraker am Landesgericht Linz verantworten.
In der Nacht auf den 23. August 2020 war es in dem Lokal an der Landstraße zu einem Tumult gekommen: Das spätere Opfer glaubte dort einen Beteiligten einer früheren Messerstecherei erkannt zu haben und stellte ihn zur Rede. Die Türsteher verwiesen beide des Lokals.
Auf der Straße stand man noch herum. Dann soll laut Anklage plötzlich auf der anderen Straßenseite der Iraker aufgetaucht sein, „Was ist los?“ gerufen und auf den damals 21-Jährigen zugekommen sein.
Er habe ihn von hinten mit einem Messer attackiert. Das Opfer erlitt eine 23 cm lange Schnittwunde vom Kopf bis zum Hals mit Durchtrennung des Kopfnickmuskels, weiters leichtere Verletzungen an der Hand. Der Mann blutete stark. Augenzeugen gaben an, er sei „wie ein Schwein geschlachtet“ worden.
Angeklagter hatte zur Tatzeit 1,2 Promille intus
Der Angreifer wurde kurz danach in einem Lokal festgenommen. Er hatte Blut an seinem T-Shirt. Er zeigte nicht geständig und sagte, er könne sich nicht erinnern, weil er durch Wodka und Drogen beeinträchtigt gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft hält das aber für eine Schutzbehauptung, denn laut Alkotest hatte nur 1,2 Promille intus. Der Mann hatte schon früher im Zusammenhang mit Gewaltdelikten mit der Justiz zu tun. Aktuell ist er Asylwerber.
Sein Verteidiger bemängelte, dass beim Blut auf dem T-Shirt des Angeklagten nicht untersucht worden sei, ob es vom Opfer stamme. Es seien zudem drei Messer sichergestellt worden, jedoch keines bei seinem Mandanten. Auch an den Messern sei keine DNA-Spuren untersucht worden. Der 25-Jährige habe kein Motiv. Er sei einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.
Der Prozess wurde vertagt. Im Fall eines Schuldspruchs drohen 20 Jahre Haft oder lebenslang.