Fast zwei Millionen Klicks und immer mehr Coverversionen: Der deutsche Singer-Songwriter Sebel aus Recklinghausen wollte sich mit seinem Mutmach-Song „Zusammenstehen“ nur den Frust von der Seele schreiben – und hat bei Zuhörern in der Coronakrise weltweit einen Nerv getroffen.
„Ich hatte nie vor, den großen Corona-Hit zu schreiben. Ich habe nur getan, was ich immer schon tue: Meine Gedanken und Emotionen in ein Lied fließen lassen“, sagte der 39-Jährige der dpa.
☣️➡️ Mehr zu diesem Thema ⬅️☣️
Er sei an einem Abend Mitte März von einer wegen der Ausbreitung der Coronaviruspandemie abgesagten Tournee zurückgekehrt. „Ich war allein und hatte niemanden zum Reden. In wenigen Stunden entstand das Lied.“
Darin singt der Musiker Sebel sich selbst am Klavier begleitend von der Hoffnung, dass die Krise mit ihrer plötzlichen und zerstörerischen Wucht die Menschen trotzdem enger zusammenrücken lässt. Auf Facebook lud er das Stück hoch und forderte auf, mit eigenen Tonspuren und Versionen zu dem Stück beizutragen. Bereits am Tag danach sei sein Postfach mit Reaktionen übergequollen, sagt Sebel, der eigentlich Sebastian Niehoff heißt. Mehr als 160 Einsendungen haben ihn demnach inzwischen erreicht.
Aus aller Welt kämen Beiträge, etwa ein Tamburin-Spieler aus Quarantäne in Los Angelos oder ein Musiker mit seinem Dudelsack. Eine italienische und englische Version sind inzwischen entstanden. Besonders berührt habe ihn der Beitrag des jungen Chores Kids on Stage: 30 bis 40 Kinder singen darin – jeweils zu Hause aber dann digital zusammengefügt – das Lied gemeinsam.