Als Frau Kottan in der Fernsehserie „Kottan ermittelt“ erlangte sie in den frühen 1980er-Jahren große Popularität, am Burgtheater stand sie auch nach ihrer Pensionierung als Ensemblemitglied bereit, wenn „eine wirklich uralte Frau“ gebraucht wurde. Am Sonntag ist Bibiana Zeller im Alter von 95 Jahren verstorben.
Subtilität, feiner Humor und ein Gespür für Skurrilität gehörten ebenso zu ihren Markenzeichen wie ihre charakteristisch helle, zerbrechliche Stimme. Besonders beliebt war Zeller als Herta in der Serie „Julia — Eine ungewöhnliche Frau“. Für das Kino spielte die am 25. Februar 1928 Geborene u.a. in „Die Ameisenstraße“ (1995), „Der Unfisch“ (1997) oder „Zuckeroma“ (2004). 2010 folgte ein weiterer Auftritt in „Kottan ermittelt: Rien ne va plus“, 2011 stand sie in der Glavinic-Verfilmung von „Wie man leben soll“ vor der Kamera. Zuletzt war sie 2016 in „Die Blumen von gestern“ auf der großen Leinwand zu sehen.
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Doch den Anfang machte sie am Theater: Ihr erstes Engagement erhielt Bibiana Zeller nach einer privaten Schauspielausbildung 1950 am Theater in der Josefstadt. In den folgenden 20 Jahren war sie überwiegend auf deutschen Bühnen zu sehen. 1972 holte sie Gerhard Klingenberg ans Wiener Burgtheater. Dort entwickelte sie sich bald zu einer profilierten Nebenrollendarstellerin: Zeller trat etwa in Stücken von Kleist, Ibsen, Brecht, Nestroy, Grillparzer und Shakespeare auf. Bei den Salzburger Festspielen 2005 und 2006 stand sie als Jedermanns Mutter auf der Bühne.
Ihre besondere Vorliebe galt aber stets modernen Autoren. So spielte sie etwa in Peymanns legendären Bernhard-Inszenierungen „Theatermacher“ und „Heldenplatz“. 1998 wurde der auch sonst vielfach Geehrten der Berufstitel Kammerschauspielerin verliehen.