Die Tragikomödie „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ ist im Saarland mit dem mit 10.000 Euro dotierten Günter Rohrbach Filmpreis ausgezeichnet worden. Es sei „ein Film mit ganz viel Herz, mit Melancholie, großartiger Musik und überzeugender Besetzung“, der die Geschichte des erfolglosen Liedermachers Rickerl in Wiens Arbeiterviertel erzähle, teilte die Jury am Freitagabend in Neunkirchen zur Preisverleihung mit.
Regisseur Adrian Goiginger („Der Fuchs“) habe „ein Händchen für autobiografische Themen“. Er kenne das „Milieu mit Arbeitslosigkeit, Kleinkriminalität und Drogensucht“. Die Schicksale dieser Leute lägen ihm am Herzen, hieß es. Goiginger hat seine Kindheit mit einer drogenabhängigen Mutter erlebt und diese auch in seinem Erfolgsfilm „Die beste aller Welten“ verarbeitet. Gemeinsam mit dem Regisseur wurde der Produzent von „Rickerl“, Gerrit Klein, ausgezeichnet.
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Singer-Songwriter Voodoo Jürgens spielt in dem Film seine erste Hauptrolle. Er wurde dafür in Neunkirchen mit dem Preis des Oberbürgermeisters (2.500 Euro) bedacht. Jürgens‘ Gesang „voller Herzblut und Leidenschaft berührt die Menschen um ihn herum“, teilte die Jury mit. „Rickerl“ war heuer bereits beim Österreichischen Filmpreis erfolgreich: Bei der Verleihung im Sommer sicherte sich Goiginger die Auszeichnungen für die beste Regie und das beste Drehbuch, Jürgens war zudem als bester Darsteller prämiert worden. Auch die Trophäe für das beste Casting (Angelika Kropej) ging an die Tragikomödie.
Den mit 5.000 Euro dotierten Darstellerpreis erhielt im Saarland Liv Lisa Fries für ihre „großartige Schauspielleistung“ in der Rolle der Widerstandskämpferin Hilde Coppi. Im Film „In Liebe, Eure Hilde“ (Regie: Andreas Dresen) spiele Fries „eine junge Frau und historische Figur, die im Jahr 1943 ihren Mut und ihre Aufrichtigkeit mit dem Leben bezahlen musste“. Der ebenfalls mit 5.000 Euro dotierte Preis des Saarländischen Rundfunks ging an den Regisseur Marc Brummund für seinen Film „Ein Mann seiner Klasse“.
Die Günter Rohrbach Filmpreis Stiftung vergibt den Preis in Zusammenarbeit mit der Stadt Neunkirchen in diesem Jahr zum 14. Mal – zu Ehren des Filmproduzenten Günter Rohrbach („Das Boot“). Er wurde am 23. Oktober 1928 in Neunkirchen geboren. An dem Wettbewerb können deutschsprachige Spielfilme mit einer Länge von mindestens 80 Minuten teilnehmen, die das Thema „Arbeitswelt und Gesellschaft“ behandeln. In diesem Jahr wurden 65 Filme eingereicht. Jurypräsidentin war Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader.