ORF-Generaldirektor Roland Weißmann ist der „Medienmanager des Jahres“ 2024. Der 56-jährige gebürtige Oberösterreicher erhielt die Auszeichnung vom Branchenmedium „Österreichs Journalist:in“ für sein „außergewöhnliches ganzheitliches Gesamtverständnis“ für den ORF. Er steuere das größte Medienunternehmen des Landes „geschickt durch die Untiefen zwischen Politik und Konkurrenz“, würdigte Georg Taitl, Herausgeber von „Österreichs Journalist:in“, den Prämierten.
Weißmann ist seit fast drei Jahrzehnten im ORF beschäftigt. Seine ersten Schritte im Unternehmen machte er im Landesstudio Niederösterreich, später arbeitete er u.a. bei Ö3 und als Büroleiter in der ORF-Finanzdirektion. 2012 stieg er zum „Chefproducer Fernsehen“ auf, wobei er in dieser Funktion ein rund 400 Millionen Euro schweres Budget zu verwalten hatte. 2020 wurde Weißmann auch noch zum dritten Geschäftsführer von ORF.at und Verantwortlichen für die mittlerweile gestartete Streamingplattform ORF-Player bestellt. 2021 sicherte er sich bei der ORF-Generaldirektorenwahl die meisten Stimmen von Stiftungsräten und lenkt das öffentlich-rechtliche Medienhaus seit Anfang 2022.
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Seitdem steuert Weißmann den Medientanker durch alles andere als ruhige Fahrwasser. So setzte die türkis-grüne Regierung etwa ein neues ORF-Gesetz um, das eine neue ORF-Finanzierung und mehr Möglichkeiten im digitalen Raum brachte. „Österreichs Journalist:in“ bezeichnete Weißmann dabei als „geschickten Taktiker hinter den Kulissen“ im Abgleich mit Verlegern und Privatsendern, wobei er „das Bestmögliche für den ORF“ erzielt habe. Auch setze er das Sparpaket von jährlich 80 Millionen Euro von der Öffentlichkeit kaum beachtet um. Lobend wird in der Begründung zur Auszeichnung als „Medienmanager des Jahres“ zudem erwähnt, dass er zusehends auf Kooperation statt Konkurrenz am heimischen Markt setze, er das ORF-Redaktionsstatut überarbeiten und den Ethikkodex im Haus nachschärfen ließ. Auch seien öffentliche Personalaffären rund um den früheren NÖ-Landesdirektor Robert Ziegler und Ex-TV-News-Chefredakteur Matthias Schrom dank einer eingerichteten Compliancestelle „ohne größere Schäden am Haus überstanden“ worden.
Die Auszeichnung wird jährlich an eine Führungskraft im österreichischen Medienmanagement vergeben, die durch ihre Tätigkeit die Grundlage für Journalismus fördert. Im Vorjahr wurde „Salzburger Nachrichten“-Geschäftsführer Maximilian Dasch zum „Medienmanager des Jahres“ gekürt.