Suppenangriff auf Mona Lisa: Täter sollen an Opfervereinigung zahlen

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Wegen des Suppenangriffs auf die Mona Lisa im Pariser Louvre sollen zwei Umweltaktivistinnen eine finanzielle Unterstützung für einen Opferverband leisten. Diese Auflage werde alternativ zu einer Strafzahlung verhängt, erklärte die Staatsanwaltschaft in Paris. Die Aktivistinnen hatten das mit Panzerglas geschützte Gemälde von Leonardo da Vinci am Sonntag mit Kürbissuppe bespritzt, um nach eigenen Angaben für „das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel“ zu kämpfen.

Die Aktivistengruppe namens Riposte Alimentaire erklärte, dass sie auf diese Weise „das kranke System der Landwirtschaft“ anprangern wolle. Sie verstünden sich als eine Bewegung des „zivilen Widerstands“, die einen radikalen Wandel der Gesellschaft mit Blick auf den Klimawandel anstrebe.

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„Was ist wichtiger? Kunst oder das Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel?“, hatten die beiden gerufen, nachdem sie die Suppe aus einem Thermosbecher gegen die Schutzscheibe vor dem Gemälde geschleudert hatten. Kleinere Mengen von Lebensmitteln sind im Louvre erlaubt, allerdings dürfen sie nicht in den Ausstellungssälen verzehrt werden.

Die beiden Frauen kamen in Polizeigewahrsam. Der Louvre kündigte Strafanzeige gegen sie an. Für die Aktion hätte auch eine Strafe in Höhe von 1.500 Euro verhängt werden können. Das Kunstwerk wurde nicht beschädigt.

Kulturministerin Rachida Dati und Regierungssprecherin Prisca Thévenot kritisierten die Aktion. Die Mona Lisa gehöre als Kulturerbe „den zukünftigen Generationen“, erklärte Dati im Onlinedienst X. Nichts könne einen Angriff auf das Kunstwerk rechtfertigen. „Ich bin mir nicht sicher, ob Mona Lisa Frankreichs größte Umweltsünderin ist“, sagte Thévenot im Fernsehsender France 3. „Was soll das?“

Der Saal wurde umgehend geräumt und geputzt, eine Stunde später wurde er wieder für Besucher geöffnet.

In den vergangenen Monaten hatten Klimaaktivisten mehrfach berühmte Kunstwerke attackiert, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, darunter Andy Warhols „Campbell’s Soup“ in Australien, Vincent Van Goghs „Sonnenblumen“ in London oder Claude Monets „Getreideschober“ im Potsdamer Museum Barberini. Auf die Mona Lisa war bereits im Mai 2022 ein Tortenanschlag verübt worden.

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