Unsere Medien-Tipps: Bob Dylan, Zeus, Herr der Ringe und Cuckoo

Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht startet aur Prime Video in die zweite Staffel. © Prime Video

Film: Cuckoo

Für Teenager Gretchen – gespielt von „Euphoria“-Star Hunter Schafer – läuft es gerade alles andere als rund. Gemeinsam mit der neuen Familie ihres Vaters findet sie sich im Film „Cuckoo“ (ab sofort im Kino) des deutschen Regisseurs Tilman Singer im gebirgigen Nirgendwo wieder, wo ihr Vater ein beliebtes Urlaubsziel neu gestalten soll. Vor Ort legt sich der Hotelinhaber Herr König (Dan Stevens) voll ins Zeug, um der Familie einen gebührenden Empfang zu bereiten. Ganz besonderes Interesse scheint er an Alma, der stummen jüngeren Schwester von Gretchen, zu haben. Und überhaupt ist irgendetwas faul. Schon bald begegnet Gretchen in der seltsam unbewohnten Urlaubsidylle eine mysteriöse Figur, die sie bis zum nahe gelegenen Krankenhaus verfolgt. Ein markerschütternder Schrei und scheinbare Deja-vu-Momente tun ihr Übriges, um sie vollends aus dem Konzept zu bringen. Eine wilde Kombination aus Traumatherapie, Geschwisterliebe und naturverbundenem Körperhorror.

Streaming: Zeus und Herr der Ringe

In der schwarzhumorigen Neuinterpretation der griechischen Mythologie namens KAOS  (Netflix) spielt Hollywood-Star Jeff Goldblum („Jurassic Park“) den Göttervater Zeus, der in einer tempelartigen Villa residiert und in eine Sinnkrise schlittert, als er beim Blick in den Spiegel eine Falte auf seiner Stirn entdeckt. Aus Angst, seine Macht zu verlieren, lässt er die Erde seinen Zorn spüren, doch ein paar Sterbliche auf der Erde bieten ihm Paroli. Der Achtteiler wurde von Charlie Covell, dem Schöpfer von „The End of the F***ing World“ und den Produzenten von „Chernobyl“ geschaffen. Klingt erfolgversprechend.

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Amazon hat bekanntlich keine Kosten gescheut, um uns einen Trip zurück nach Mittelerde zu organisieren. 465 Millionen US-Dollar legte man allein für die erste Staffel hin. Dies, obwohl aus rechtlichen Gründen keine der Hauptfiguren von Peter Jacksons Filmen vorkommen darf. Also spielt die Serie einige tausend Jahre vor den Ereignissen in J.R.R. Tolkiens Büchern. In der zweiten Staffel von „Der Herr der Ringe – Die Ringe der Macht“ (Prime Video) kehrt Sauron (Charlie Vickers) zurück, Galadriel (Morfydd Clark) steht ohne Verbündete da und ein paar spannende, neue Gesichter tauchen auf, darunter auch exzentrische Bäume.

Album: Bob Dylan und Neil Young greifen ins Archiv

Bob Dylan und Neil Young haben wieder ihre Archive geöffnet, zum Teil wohl auch aus Copyright-Gründen. So wird die legendäre Tour von Bob Dylan & The Band von 1974 mit einem 27 CDs umfassenden Boxset gewürdigt. Enthalten sind sämtliche professionelle Mitschnitte dieser Konzertreise, aus der das Live-Album „Before the Flood“ hervorging. Das Set umfasst 431 Songs, davon 417 bisher offiziell unveröffentlichte. Eine Schallplatte mit einer Auswahl an Tracks, die nicht auf „Before the Flood“ enthalten waren, gibt es nur im Abo-Service von Jack Whites Label Third Man Records.

Neil Young bringt – ebenfalls im September – seinen von Fans lange erwarteten dritten Teil seiner „Archives“-Serie heraus. Die Standard Edition deckt auf 17 CDs die Zeit von 1976 bis 1987 im kreativen Schaffen des Kanadiers ab und bietet unter 198 Musiktiteln 21 bisher unveröffentlichte Live-, Studio-, Mix- oder Schnittversionen und 15 bisher überhaupt unveröffentlichte Songs. Eine Zusammenfassung ist auf zwei Vinyl-Scheiben mit dem Titel „Takes“ zu haben. Eine Deluxe Edition der Box (im Online-Store des Künstlers) wartet noch zusätzlich mit elf Filmen auf fünf Blu-Rays auf.

Buch: Judith W. Taschler – „Nur nachts ist es hell“

Mit ihrer 2022 erschienenen, über drei Generationen erzählten Familiengeschichte „Über Carl reden wir morgen“ hielt sich die Linzer Autorin Judith W. Taschler über mehrere Monate in den heimischen Bestseller-Listen. In ihrem neuen Roman „Nur nachts ist es hell“ (Zsolnay Verlag) knüpft sie daran an und erzählt aus der Ich-Perspektive von Carl Bruggers Schwester Elisabeth von deren Weg als junge Ärztin nach dem Ersten Weltkrieg. Dabei taucht Taschler nicht nur in die österreichische Medizingeschichte ein, sondern schickt ihre Figuren auch durch die Wirren des Nationalsozialismus. Besonders überrascht habe sie bei den Recherchen, „wie fortschrittlich die Projekte der Sozialdemokraten nach dem Ersten Weltkrieg waren“, erzählt die Autorin in einem vom Verlag verbreiteten Interview und nennt etwa Reformprogramme wie den Wiener Wohnbau oder die Säuglingspflege.

Privat bleiben die Brugger-Geschwister in „Nur nachts ist es hell“ eng verwoben: Eine besonders enge Beziehung hat Elisabeth zu ihrem Bruder Eugen, schließlich ist sie die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt und selbst zum Gesuchten wird, stellt sich die Frage, wer ihn verraten hat. Ein Wiedersehen mit der Familie Brugger in künftigen Büchern schließt Taschler übrigens „zurzeit nicht aus“.

TV: Wahl 2024 – Was braucht Österreich?

Anlässlich der Nationalratswahl am 29. September gibt es eine vierteilige Sendungsreihe à 50 Minuten auf ORF 2 mit dem Titel „Wahl 24 – Was braucht Österreich?“. Peter Resetarits befragt darin mit seinen Kollegen und Kolleginnen Menschen in ganz Österreich zu ihren Wünschen und Sorgen. Im Fokus steht dabei die Frage, was sie sich von der Politik erhoffen. Jede der Ausgaben fokussiert einen der folgenden vier Themenschwerpunkte: Unwetterfolgen und Klimakrise (3. September), Gesundheit und Pflege (9. September), Teuerung und Wohlstand (17. September) sowie Zuwanderung, Asyl und Integration (24. September).

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