Verstärkte Kontrollen und kein Swift-Auftritt bei Coldplay

Längere Wartezeiten bei Einlass ins Stadion erwartet © APA/dpa/Henning Kaiser

Nach den möglichen Anschlagsplänen auf die Taylor-Swift-Konzertreihe in Wien wird es bei den Coldplay-Shows von Mittwoch bis Sonntag in Wien verstärkte Zutrittskontrollen geben, wie die Polizei bekanntgab. Besucherinnen und Besucher müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen. Laut Landespolizeidirektion Wien werden die Fans beim Eingang kontrolliert und auch das Personal überprüft. Gerüchte um einen Swift-Gastauftritt sind für den Veranstalter „aus der Luft gegriffen“.

Neben vier Konzerten von Coldplay finden in den kommenden Tagen auch weitere Großveranstaltungen wie der Neustifter Kirtag, die Stammersdorfer Weintage, Fußballspiele und Versammlungen im Wiener Stadtgebiet statt. Deshalb werden mehrere hundert Polizisten, zivil und uniformiert, für diese Anlässe im Einsatz stehen, erklärte die Polizei. Neben Ordnungsdiensteinheiten werden auch zivile Einsatzkräfte sowie Sondereinheiten, u.a. die WEGA und die Polizeidiensthundeeinheit, für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen und einen geordneten Zu- und Abstrom der Besucher sorgen. Auch das Einsatzkommando Cobra wird den Einsatz unterstützen.

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Zur Sicherung der Coldplay-Konzerte im Ernst-Happel-Stadion wurden die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei in enger Abstimmung mit dem Veranstalter getroffen. Ein spezieller Fokus wird auf die Zutrittskontrollen zum Stadion und auf die Personendurchsuchungen gelegt werden. Die Polizei betonte, dass „zur Abwehr gefährlicher Angriffe, für kriminalpolizeiliche Zwecke und auch zur Verfolgung von Verwaltungsübertretungen, die sich typischerweise im Zusammenhang mit oder während der Veranstaltung ereignen“, Bild- und Tonaufzeichnungen gemacht werden.

Im Nahbereich des Stadions, insbesondere entlang der Prater Hauptallee, werden Schleusen für zufahrende Fahrzeuge eingerichtet und Kontrollen durch besonders ausgerüstete Polizisten stattfinden. Weiters sind Verkehrssperren im Umfeld des Ernst-Happel-Stadions vorbereitet. Die Zufahrt wird im Bereich der Stadionparkplätze nur für Berechtigte möglich sein. Auch temporäre Sperren des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs können möglich sein.

In einem vom Veranstalter Live Nation verbreiteten Statement der Band weist man auf die laufende Abstimmung „mit den örtlichen Behörden und Partnern“ hin, „um die Sicherheit aller vor Ort zu gewährleisten“. Es würden „an allen Eingängen zum Stadion gründlich Durchsuchungen“ vorgenommen, „so dass der Zugang zum Veranstaltungsort länger dauern kann als erwartet. Wir empfehlen den Fans, mit leichtem Gepäck zu reisen und idealerweise keine Taschen mitzubringen (für diejenigen, die Taschen benötigen, sind nur kleine Taschen erlaubt, die nicht größer als A4 sein dürfen). Außerdem bitten wir die Fans, rechtzeitig zum Beginn der Show zu erscheinen“, heißt es in einer der APA vorliegenden Stellungnahme. Die Stadion-Tore werden an den Konzertabenden ab 17.00 Uhr geöffnet sein, so die Coldplay-Verlautbarung, in der die Besucher auch um „Geduld mit den Sicherheitsteams des Veranstaltungsortes, die für Ihre Sicherheit da sind“, gebeten werden.

Laut Polizeiangaben wird auch das Personal, das im und um das Stadion im Einsatz ist, einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Konkret wird durch das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Wien überprüft, ob eine Person womöglich als staatspolizeilich bedenklich eingestuft wird. Einer der Verdächtigen, die den Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben sollen, soll nämlich beim Bühnenaufbau für die Show der US-amerikanischen Sängerin mitgearbeitet haben.

Am 7. August wurden die Taylor-Swift-Konzerte abgesagt, nachdem ein 19- und ein 17-Jähriger wegen Terrorverdachts festgenommen wurden. Die jungen Männer stehen im Verdacht, auf der Veranstaltung im Ernst-Happel-Stadion einen Anschlag mit Sprengsatz und Stichwaffen geplant zu haben. Beide Verdächtige befinden sich in Untersuchungshaft.

Die Konzertreihe der britischen Band Coldplay umfasst Auftritte am Mittwoch und Donnerstag sowie am Samstag und Sonntag. Bei den bereits wenige Minuten nach Verkaufsstart ausgebuchten Großkonzerten werden jeweils rund 60.000 Besucher im Prater-Oval erwartet. In der Nacht auf Dienstag meldete sich Coldplay-Frontmann Chris Martin mit einem Posting über X (vormals Twitter): „So happy to be in Vienna“ ist dort neben einem Foto zu lesen, das offenbar zu nächtlicher Stunde am Wiener Donaukanal aufgenommen wurde. Unterdessen brodelte online auch bereits die Gerüchteküche über einen möglichen Gastauftritt von Taylor Swift bei einem der Wiener Coldplay-Gigs. Über die möglichen Entwicklungen berichteten zuletzt auch mehrere österreichische Medien. Live Nation wies gegenüber der APA darauf hin, dass das Gerücht rund um einen etwaigen Gastauftritt von Taylor Swift völlig aus der Luft gegriffen ist und jeglicher Grundlage entbehrt.

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