Im Ranking top: Oberösterreich punktet stark mit Lebensqualität

Für die Leistbarkeit von Wohneigentum braucht es Unterstützung durch die Politik

Das eigene Idyll im Grünen ist bei den Oberösterreichern besonders gefragt.
Das eigene Idyll im Grünen ist bei den Oberösterreichern besonders gefragt. © Andrea - stock.adobe.com

Im Bundesländer-Ranking schneidet Oberösterreich als Ort zum Leben mit Platz drei hinter Kärnten und Salzburg sehr gut ab. Beim Umzugsreport von s Real Immobilien und wohnnet. at vergeben die in OÖ Lebenden im Schnitt die Note 3,93 von 5 in Sachen Lebensqualität

. Wobei das Leben am Land einen Hauch besser abschneidet als das Wohnen in der Stadt. Die Landbewohner stehen auf Landschaft mit Bergen, Seen und viel Grün, die Städter lieben die Infrastruktur und gute Arbeitsbedingungen. Kritik gibt es allerdings an den öffentlichen Verkehrsmitteln, wo es aus Sicht der Bevölkerung noch eine bessere Anbindung brauche.

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„Die Oberösterreicher wünschen sich eine attraktivere Anbindung an den Zentralraum und eine gute Infrastruktur im Nahbereich des Wohnortes – Schulen, Kindergärten, Arztpraxen, kulturelle Angebote, etc.“, sagt Ernst Mittermair, Geschäftsführer Real Service für oö. Sparkassen. Die Suche nach besserer Lebensqualität und günstigeren Lebenshaltungskosten sind die Hauptgründe, warum jemand umzieht.

Großteil wünscht sich Wohneigentum

85 Prozent der Österreicher möchten laut einer aktuellen Gallup-Wohntrend-Umfrage im Auftrag von Raiffeisen Immobilien Wohneigentum erwerben. Wohnt man zur Miete, ist für drei von vier Personen das finanzielle Motiv ausschlaggebend. 27 Prozent, etwas mehr als ein Viertel der Befragten, sieht jedoch Flexibilität und Unabhängigkeit als Beweggrund für die Miete.

Je jünger die Befragten, desto stärker das finanzielle Motiv, warum man zur Miete wohnt. Den Hauptvorteil von Immobilieneigentum sehen die Österreicher mit 79 Prozent in der Unabhängigkeit, gefolgt von Sicherheit (59 Prozent) und Altersvorsorge (53 Prozent) – Mehrfachnennungen waren möglich. Sicherheit ist vor allem den 20- bis 30-Jährigen besonders wichtig (73 Prozent Zustimmung).

Mehr als drei Viertel haben den Eindruck, dass es junge Menschen heute schwerer als ihre Elterngeneration haben, Immobilieneigentum zu erwerben. 60 Prozent sind entsprechend dafür, dass der Staat junge Menschen stärker fördert.

Als am besten geeignete Maßnahme wird mit 63 Prozent die steuerliche Absetzbarkeit der Zinsen gesehen, gefolgt von einer Ausweitung von direkten Förderungen (z. B. Baukostenzuschüsse) mit 61 Prozent sowie dem Erlassen der Grunderwerbssteuer (58 Prozent).

„Die Bevölkerung möchte mehrheitlich in Wohneigentum leben. Die immer schwierigeren Rahmenbedingungen rund um Leistbarkeit und Finanzierung stehen diesem Wunsch aber entgegen. Die Politik muss darauf reagieren und Antworten finden. Das kürzlich vom Nationalrat beschlossene Baukonjunktur-Paket geht in die richtige Richtung, wir stehen aber erst am Anfang“, betonen die Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, Peter Weinberger und Peter Mayr.