Vielleicht ist es Zufall, dass der Testwagen in der Farbe „Mustard Metallic“ lackiert ist. Denn in vielen Städten der Welt – man denke beispielsweise an New York – sind die Taxis gelb. Und das führt gleich zu des Pudels Kern, denn auffallend viele Taxifahrer – und nun denke man an Linz oder Wien – sitzen in einem Toyota Prius.
Das kommt nicht von ungefähr, denn der 1997 erschienene Wagen ist das erste Hybridfahrzeug, das in Großserie produziert wurde. Und der damals noch 4,3 Meter lange Wagen hat sich bei Vielfahrern bewährt, wie man immer wieder zu hören bekommt.
Typenschein
Toyota Prius Plug-in Hybrid Advanced
Preis: ab € 50.790,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 51.450,- inklusive Metalliclackierung € 660,-; einen Toyota Prius (Basis) gibt es ab € 43.390,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 466,56 jährlich Garantie: 3 Jahre bis max. 100.000 km, danach greift von Service zu Service die Toyota Relax-Garantie (bis 10 Jahre bis max. 160.000 km), 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung Service: alle 15.000 km oder jedes Jahr
Technische Daten: Benzinmotor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1987 cm³, 111 kW/150 PS bei 6000 U/min, max. Drehmoment 190 Nm bei 4400 U/min Elektromotor: Drehstrom-Synchronmotor, 120 kW/163 PS, max. Drehmoment 208 Nm Systemleistung: 164 kW/223 PS Getriebe: stufenloses CVT-Getriebe Antrieb: Frontantrieb Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 6,8 s Leistungsgewicht: 7,16 kg/PS WLTP-Verbrauch: 0,7 Liter VOLKSBLATT-Testverbrauch: 4,7 Liter CO2-Ausstoß: 16 g/km Euro 6d
Eckdaten: L/B/H: 4599/1782/1420 mm Radstand: 2750 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1596/1995 kg Kofferraum: 284 Liter Anhängelast gebr./ungebr.: 0/0 kg Tank: 40 Liter (Benzin) Reifen: 4 x 195/50 R19 88H auf 19“-Alus
Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/ RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS Airbags: 8
Wie dem auch sei: Anno 2023 gibt es den Prius bereits in fünfter Generation und diese brachte dann doch etliche Veränderungen mit sich. So ist der Fünfsitzer mittlerweile auf knapp 4,6 Meter in der Länge gewachsen, die Windschutzscheibe steht deutlich flacher als noch bei früheren Versionen und am Heck wurde der Typenname Prius prominent platziert.
Den Markennamen Toyota schenkten sich die Japaner gleich. Das Auto kennt doch eh ein jeder, weil er nicht nur aufgrund seiner Technik, sondern auch ob seiner Optik unverwechselbar ist. Definitiv ist der aktuelle Prius deutlich sportlicher gezeichnet als seine biederen Vorgänger.
Und ach ja! Eines noch. Aus dem Vollhybrid hat Toyota nun einen Plug-in gemacht. Will heißen, der Japaner hängt an der Zapfsäule (Super klarerweise) und Steckdose gleichermaßen.
Die elektrische Reichweite beträgt laut Toyota bis zu 86 Kilometer. Wobei sich der der Onboard-Charger des 13,3 Kilowattstunden großen Akkus im Unterboden maximal 3,3 Kilowatt Ladeleistung genehmigt; daher dauert das Vollladen rund vier Stunden. Wer sich das regelmäßig gönnt, treibt den Benzinverbrauch natürlich mächtig nach unten. So sind die 0,7 Liter WLTP-Verbrauch nicht nur eine Angabe im Zulassungsschein sondern knallharte Realität.
Der keilförmige Prius ist aber nicht nur optisch nun deutlich dynamischer; auch die Leistung wurde drastisch erhöht. 223 System-PS bringen den 1,6-Tonner anfangs vehement auf Touren. In 6,8 Sekunden zeigt das digitale, auf dem Armaturenbrett aufgesetzte, hundert km/h an und einen dann vehementeren Vortrieb verhindert die obligatorische stufenlose Automatik. Macht aber nichts, denn der Prius vermittelt nun erstmals echte Sportlichkeit.
Das Fahrwerk ist indessen fein abgestimmt und die Lenkung erweist sich als gefühlvoll und auch die Bremsen zeigen sich gut dosierbar. Typisch für Toyota ist die umfangreiche Assistenzarmada, die der gut 50.000 Euro teure Wagen bietet. Und typisch für Toyota ist die hypernervöse Einstellung – egal, ob Geschwindigkeitserkennung, adaptiver Tempomat, Parksensoren oder Aufmerksamkeitsassistent – die einen dazu veranlassen, diese öfters auszuschalten als anzulassen.
Der komfortable Prius ist darüber hinaus ein echtes Raumwunder mit etlichen großen Ablagen und genügend Platz in der zweiten Reihe. Die Serienmitgift in der Top-Ausstattungslinie kann sich zudem sehen lassen und die Bedienung des Infotainmentsystems ist – egal, für welche Art man sich entscheidet (Sprache, Lenkradtasten oder Touch) – kinderleicht. Der Clou zum Schluss: Das Solardach liefert (an sonnigen Tagen klarerweise) zusätzlich Strom für den Akku. Nach einem sonnigen Sommertag sind fünf Prozent mehr drinnen und das ist letztendlich auch nicht zu verachten.
Fazit
Dynamischer Plug-in mit vielen Stärken und kaum Schwächen.