Babiš korrigierte Aussage über Österreicher und „komplette Narren“

Der ehemalige tschechische Premier und jetzige Oppositionschef Andrej Babiš hat seine Aussage von Mittwoch, mit der er die Österreicher mit dem tschechischen Ausdruck „magor“ (kann als „kompletter Narr“, „Trottel“ oder „Spinner“ übersetzt werden) bedacht hat, korrigiert. Im sozialen Netzwerk X schrieb er, er habe nicht alle österreichischen Bürger gemeint, sondern die Partei der Grünen.

„Meine Aussage richtete sich natürlich nicht an die Bürger Österreichs. Ich habe über die Partei von Grünen gesprochen. Über die Aktivisten, die absichtlich die Fertigstellung von Autobahnen blockieren. Das war aus dem Kontext klar“, schrieb Babiš.

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Babiš, Chef der oppositionellen Bewegung ANO, hatte der österreichischen Seite in einer Parlamentsrede vorgeworfen, den Bau der Autobahn S10 auf ihrem Staatsgebiet zu vernachlässigen. „Sie haben es abgepfiffen. Warum? Weil sie die Grünen in der Regierung haben, diese ‚magoři‘ (Plural von ‚magor‘, Anm.)“, donnerte der Ex-Premier.

Unterdessen wird Babiš deswegen mit einer scharfen Kritik konfrontiert. Der konservative Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) sagte gegenüber dem Nachrichtenportal „Novinky.cz“, die Aussage des Ex-Premiers tue ihm Leid, „bringt uns in Verlegenheit und schadet uns im Ausland“. „Es basiert nicht einmal auf echten Daten. Ich denke, dass es für Österreich überraschend ist, dass solche Worte vom ehemaligen Ministerpräsidenten geäußert werden“, so Kupka. „Er macht uns Schande, im Ausland beschädigt es uns“, fügte der Minister hinzu.

Laut dem Chef des außenpolitischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, Marek Ženíšek (TOP 09), sprechen Babiš‘ Worte mehr über ihn selbst als über die Österreicher. Wenn jemand aus dem österreichischen Parlament etwas Ähnliches zu den Tschechen sagen würde, würden man zu Recht denken, dass er selbst „magor“ sei. „Was Babiš sagte, sagt mehr über ihn selbst aus als über irgendjemanden in Österreich. Es ist eine Schande“, so Ženíšek.

Der Klubobmann der Piraten im Abgeordnetenhaus, Jakub Michálek, geht nach eigenen Worten davon aus, dass der Ex-Premier die Aussage „versehentlich“ gemacht habe. Allerdings sei eine schnelle und aufrichtige Entschuldigung angebracht, so Michálek.

Die Parteikollegin von Babiš und frühere Ministerin für regionale Entwicklung, Klára Dostálová, sagte dazu, Babiš habe sich „schon entschuldigt“. „Es war natürlich ein etwas emotionalerer Auftritt. Er hat über Autobahnen und den Kontext gesprochen, dass wir auch Probleme mit den grünen Aktivisten haben. Das versteht doch jeder“, so Dostálová.