Wieder Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Wieder Angriffe im Gazastreifen (Archivbild) © APA/AFP/-

Bei neuen israelischen Bombardements im Norden des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge elf Tote und mehrere Verletzte gegeben. Sechs Menschen seien bei einem Angriff in der Stadt Beit Hanoun, fünf weitere im Stadtteil Shejaiya in der Stadt Gaza ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Küstengebiet. Dort soll eine Gruppe getroffen worden sein, die auf Hilfsgüter wartete. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten. Zuvor hatte der lokale Zivilschutz von 14 Toten in der Nacht auf Samstag berichtet. Bei einem Luftangriff auf „Zelte von Vertriebenen“ im südlichen Gebiet von Khan Younis seien mindestens neun Menschen, darunter Kinder und Frauen, getötet worden, erklärte der die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen, Mahmoud Bassal. Weitere fünf Menschen starben demnach in einer Schule in Gaza-Stadt bei Angriffen durch Kampfflugzeuge. In der Vergangenheit hatte es bereits israelische Angriffe auf Schulen gegeben, in denen Vertriebene Zuflucht gefunden hatten. Israel wirft der im Gazastreifen herrschende militante Palästinenserorganisation Hamas vor, sich in Schulen zu verstecken. Die Hamas bestreitet dies.

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Indes teilte die israelische Armee mit, „Dutzende von Terroristen“ im Gebiet von Jabaliya (Jabalya) im Norden des Gazastreifens getötet zu haben. Dort kommt es seit mehr als einem Monat wieder zu verstärkten Luftangriffen und Bodeneinsätzen. Israels Armee will nach eigenen Angaben verhindern, dass sich die Kämpfer der Hamas dort neu gruppieren. Auch im Gebiet von Rafah im Süden des Gazastreifens wurden Armeeangaben zufolge Hamas-Kämpfer getötet.

Durch die Wiederaufnahme der Kämpfe im Norden des Palästinensergebiets hat sich nach Angaben eines von den Vereinten Nationen unterstützten Berichts die dortige Versorgungssituation drastisch verschlechtert. Das Famine Review Committee, eine Expertengruppe zur Bewertung der Ernährungssicherheit, warnte am Samstag vor einer „unmittelbaren und erheblichen Wahrscheinlichkeit einer Hungersnot aufgrund der sich rapide verschlechternden Situation im Gazastreifen“. Dem Bericht zufolge gelangen derzeit so wenige Hilfslieferungen in den Gazastreifen wie noch nie seit Oktober 2023.

Bereits am 17. Oktober hatte das Gremium prognostiziert, dass zwischen November und April 2025 bis zu 16 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen mit einer „katastrophalen“ Ernährungsunsicherheit konfrontiert sein würden. Seitdem hat sich die Lage vor allem im Norden des Palästinensergebiets weiter verschlechtert.

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Den Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Nach israelischen Angaben wurden dabei 1.206 Menschen getötet, darunter vor allem Zivilisten. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von den 97, die sich weiterhin dort befinden, sollen 34 bereits tot sein.

Als Reaktion griff Israel Ziele im Gazastreifen an, Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Nach Hamas-Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bisher mehr als 43.500 Menschen im Gazastreifen getötet.