Wieder heftige israelische Angriffe im Süden Beiruts

Raketen aus dem Libanon schlagen in Nordisrael ein © APA/AFP/JALAA MAREY

Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben Samstagabend erneut heftige Luftangriffe im Süden von Beirut ausgeführt. Es seien vier „sehr gewaltsame“ Angriffe gegen die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt geflogen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. AFP-Korrespondenten hörten mehrere Explosionen im Süden Beiruts und sahen dort Rauchwolken aufsteigen, Krankenwagen eilten zum Ort des Geschehens.

Vor dem Angriff seien israelische Aufklärungsdrohnen im Tiefflug unterwegs gewesen, wurde mitgeteilt. Die israelische Armee hatte zuvor Einwohner der südlichen Vororte Beiruts aufgefordert, mehrere dortige Wohngegenden zu verlassen. Dies sei zur „eigenen Sicherheit“ der Bewohner und ihrer Familien notwendig, hieß es in dem Aufruf.

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Ein AFP-Korrespondent in der Gegend von Sabra nahe den südlichen Vororten Beiruts sah dutzende Menschen auf den Straßen. Eine trugen Taschen und flüchteten zu Fuß oder auf Motorrädern, während im Hintergrund Explosionen ertönten.

Bereits am Freitag hatte die libanesische Armee den Süden Beiruts heftig angegriffen. Das US-Nachrichtenportal „Axios“ und das israelische Portal „Ynet“ berichteten unter Berufung auf israelische Regierungsvertreter, dass sich ein jüngster Angriff gegen den führenden Hisbollah-Kommandant Hashem Safieddine gerichtet hätten. Die israelische Armee bestätigte diese Berichte nicht.

Ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter, der anonym bleiben wollte, sagte jedoch am Samstag der AFP, dass die pro-iranische Miliz seit der Nacht zum Freitag den Kontakt zu Safieddine verloren habe. Eine weitere der Hisbollah nahestehende Quelle bestätigte dies. Safieddine wurde als möglicher Nachfolger von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gehandelt, den die israelische Armee in der vergangenen Woche bei einem Luftangriff in Beirut getötet hatte.

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Indes erklärte die Hisbollah, dass ihre Kämpfer Sonntagfrüh israelische Soldaten zurückgedrängt hätten. Die israelischen Soldaten hätten versucht, in das Dorf Blida im Grenzgebiet einzudringen, hieß es. Die Hisbollah-Kämpfer feuerten demnach Artilleriegeschosse auf sie ab und „zwangen sie zum Rückzug“.